Chipdesigner: Intel lehnt Übernahmeversuch von ARM umgehend ab

Intel hat ein Angebot des Chipdesigners ARM, seine Product Division zu kaufen, umgehend abgelehnt. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg(öffnet im neuen Fenster) unter Berufung auf einen Insider. ARM wollte das Kerngeschäft von Intel ohne die Auftragsfertigung Intel Foundry übernehmen.
Die Gespräche zwischen dem britischen Unternehmen ARM, dass mehrheitlich dem japanischen Technologieinvestor Softbank gehört, liefen laut Bloomberg auf höchster Managementebene. Softbank erwarb ARM im Jahr 2016 für 32 Milliarden US-Dollar.
Der führende Chiphersteller Intel legte im vergangenen Monat einen katastrophalen Quartalsbericht vor, der seine Aktien massiv abstürzen und den Konzern zum Objekt von Übernahmespekulationen werden ließ. Der Versuch, Konkurrenten wie TSMC und Samsung im Bereich Auftragsfertigung anzugreifen, brachte hohe Verluste und destabilisierte den gesamten Konzern.
Intel: drastischer Sparkurs
Intel entlässt deswegen kurzfristig 15.000 Beschäftigte, verschiebt den Bau von Fabriken in Deutschland und Polen und setzt die Zahlung einer lange angekündigten Dividende aus. Intel erwirtschaftete mit seiner Foundry im Jahr 2023 einen operativen Verlust von 7 Milliarden US-Dollar.
Im Rahmen seiner Sanierungsbemühungen trennt der Konzern die Chipprodukt-Sparte von seiner Foundry. Laut Informationen von Bloomberg erwägt Intel auch eine Aufspaltung des Unternehmens.
Auch Qualcomm unterbreitete Intel laut Information des Wall Street Journal und Reuters ein Übernahmeangebot. Zusammen mit seinen Schulden ist Intel 122 Milliarden US-Dollar wert. Ein Kauf Intels dürfte auf Widerstand der Wettbewerbsbehörden in den USA, China und Europa stoßen, weshalb Qualcomm wohl gezwungen wäre, Teile des Intel-Konzerns oder des eigenen Unternehmens zu verkaufen.
Intel ist jedoch dabei, sich finanziell neu abzusichern: Der US-amerikanische Investmentkonzern Apollo Global Management bot an , bis zu 5 Milliarden US-Dollar in Intel zu investieren. Apollo erwarb bereits im Juni 2024 für 11 Milliarden US-Dollar einen Anteil von 49 Prozent an einem Joint Venture, das Intels Fab 34 in Irland kontrolliert.
Die US-Regierung steht zudem kurz davor , eine direkte Staatshilfe für den Chiphersteller in Höhe von 8,5 Milliarden US-Dollar zu beschließen, erklärten zwei mit den Verhandlungen vertraute Personen der britischen Financial Times.



