Chip-Netztest: Telefónica steigert Netzqualität um 25 Prozent

Die Netzbetreiber standen in diesem Jahr unter Druck von der Bundesnetzagentur, durch den 5G-Start und die Coronapandemie. Darum wurde endlich etwas massiver ausgebaut.

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Der Chip-Netztest 2020
Der Chip-Netztest 2020 (Bild: Chip)

Alle drei Mobilfunknetze in Deutschland haben im Vorjahresvergleich einen großen Sprung gemacht. Das ergab der am 25. November 2020 vorgelegte Chip-Netztest, den die Redaktion zusammen mit dem Performanceexperten Net Check durchgeführt hat. Telefónica/O2 hat sich um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesteigert. O2 erhält erneut die Gesamtnote "gut", verbessert diese jedoch auf 1,59 nach 2,3 im Vorjahr. Damit verpasst das O2-Netz nur knapp die Note "sehr gut" (ab 1,50).

Mallik Rao, Chief Technology & Information Officer von Telefónica Deutschland, sagte: "Unser O2 Netz befindet sich im Wandel. Wir investieren in den kommenden Monaten weiter umfangreich in unser Netz." Ziel sei, den Kunden ein besseres 4G-Netz und ein leistungsstarkes 5G-Netz zur Verfügung zu stellen.

Auch Telekom und Vodafone haben sich um fast 5 beziehungsweise 7 Prozent verbessert. Zum elften Mal in Folge sichert sich die Telekom den Gesamtsieg. Das Netz der Telekom gewinnt in jeder Teilkategorie mit der Note "sehr gut".

Wenn auch alle drei Netzbetreiber den LTE-Ausbau vorangetrieben haben, haben manche ländliche Regionen dennoch Nachholbedarf bei der LTE-Verfügbarkeit. Für Telefónica registrierten die Tester abseits der Städte eine LTE-Verfügbarkeit von 78,7 Prozent. Die Telekom deckt 93,4 Prozent ab und Vodafone kommt auf 91,5 Prozent. Auch in der Gesamtbeurteilung der Netzverfügbarkeit setzt sich die Telekom an die Spitze, vor Vodafone (Platz 2) und O2 (Platz 3).

Netztest: 5G ist für Nutzer noch verwirrend

Für die Nutzer stelle sich bei 5G noch ein verwirrendes Bild dar, sagte Wolfgang Pauler, Leiter des Chip-Testcenters: Einerseits unterstützten die aktuellen 5G-Smartphones nicht alle Varianten der 5G-Netze, und dass die Netzbetreiber zwei verschiedene 5G-Versionen auf den Markt brächten - das schnelle 5G, das nur an wenigen Orten zu finden ist, und das in der Fläche verfügbare 5G, das aber derzeit kaum schneller ist als 4G - mache die Konfusion größer.

Im Netz der Telekom ist 5G entlang der getesteten Fahrtstrecke mit dem Auto sehr gut verfügbar, in den Städten zu 95,3 Prozent und auf den Verbindungsstraßen zu 80,6 Prozent. Vodafone erreicht in den Städten 43,8 Prozent und auf dem Land 14,7 Prozent. Beide Netzbetreiber bieten 5G aber nur selten auf den Frequenzen um 3,6 GHz an, und nur hier sind Datenraten bis 1 GBit/s möglich. Oft ist 5G über Dynamic Spectrum Sharing (DSS) verfügbar, das heißt auf Frequenzen, die es sich mit LTE teilt.

Insgesamt gehen viele Einzelwertungen nach oben, wie der schnelle Rufaufbau beim Telefonieren zeigt. Die Netze verbinden die Teilnehmer um mehr als eine Sekunde schneller als im vergangenen Jahr.

Das Jahr 2020 war laut Chip auch für die deutschen Mobilfunknetze eine Bewährungsprobe. Die Einführung von 5G, verschärfte Auflagen der Bundesnetzagentur und die Coronapandemie haben es den Netzanbietern nicht leicht gemacht.

Die Technikexperten von Chip und Net Check haben zu Fuß, mit Testfahrzeugen und in Zügen die Zuverlässigkeit der Mobilfunknetze in Deutschland getestet. Durch Crowdsourcing konnten zusätzlich Netzdaten von 2,25 Millionen Smartphones und 4 Milliarden Samples ausgewertet werden.

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