China: Midjourney nimmt Xi Jinping aus der KI

Nachdem Midjourney-Gründer und CEO David Holz der Washington Post(öffnet im neuen Fenster) bestätigt hat, die generative KI seines Unternehmens werde es nicht ermöglichen, Bilder des chinesischen Präsidenten Xi Jinping zu erstellen, wird kontrovers über die Entscheidung diskutiert.
Nicht nur die in China ansässigen Nutzer von Midjourney dürfen Xi Jinping nicht persiflieren - diese Regel gilt für Nutzer überall, auch in den USA. Einem Test von Golem.de zufolge kann der Name zwar nicht mehr in Prompts genutzt werden, die Nennung von " chinese prime minister " erzeugt dennoch recht überzeugende Bilder.
Holz gab an, er wolle die Zugänglichkeit von Midjourney für chinesische Bürger sicherstellen, was wichtiger sei als die Möglichkeit, politische Satire zu erstellen. Kritiker argumentieren laut Washington Post jedoch, dieser Schritt stelle einen gefährlichen Präzedenzfall dar und untergrabe die freie Meinungsäußerung.
Auf der Plattform sind weitere Begriffe gesperrt. Holz veröffentlichte die vollständige Liste aber nicht. Kritiker argumentierten in der Washington Post, dass Unternehmen wie Midjourney die Ausbreitung von Zensurgesetzen mächtiger Länder wie China unterstützten, wenn sie solche Beschränkungen bereitwillig durchsetzten.
Die Entscheidung Midjourneys ist jedoch kein Einzelfall und unterstreicht die Entwicklung, dass sich Technologieunternehmen an lokale Zensurgesetze halten, um sich den Marktzugang zu sichern.
Der Autor meint dazu:
Es bleibt die Frage, ob Midjourneys Ausnahmeregelung für Xi Jinping ein Einzelfall ist oder ob wir in Zukunft weitere Einschränkungen für politische Satire in anderen Ländern erwarten können. Holz mag argumentieren, dass seine Entscheidung paternalistisch ist und darauf abzielt, die chinesischen Bürger zu schützen, aber Kritiker könnten argumentieren, dass sie letztendlich deren Freiheit, sich selbst auszudrücken, untergräbt.



