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China: Menschenmassen vor Foxconns Einstellungsbüros

Nach dem Ende der Feierlichkeiten zum Jahr des Drachen in China bilden sich lange Warteschlangen von Jobsuchenden bei dem berüchtigten Auftragshersteller Foxconn . In anderen Fabriken sind die Arbeitsbedingungen nicht besser und die Lohnzahlungen unsicher.
/ Achim Sawall
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Bewerberschlangen in Zhengzhou im August 2010 (Bild: Donald Chan/Reuters)
Bewerberschlangen in Zhengzhou im August 2010 Bild: Donald Chan/Reuters

Nach dem chinesischen Neujahrfest gibt es sehr viele Bewerber, die bei Foxconn Electronics nach Arbeit suchen. Wie die in Taiwan erscheinende Branchenzeitung Digitimes(öffnet im neuen Fenster) berichtet, bilden sich große Warteschlangen vor den Personalbüros der Foxconn-Fabriken in Shenzhen, Zhengzhou und Wuhan.

In China hat am 23. Januar 2012 das Jahr des Drachen begonnen. Obwohl in dem Land schon lange der gregorianische Kalender gilt, wird das Neujahrsfest als große Feierlichkeit mehr als zwei Wochen lang begangen. Millionen Chinesen reisen für die Festtage zurück in ihre Heimatdörfer.

Bei Foxconn herrschen in den Fabrikhallen Sprechverbot, Zwölfstundenschichten, repressive Aufseher, es kommt zu Arbeitsunfällen mit Toten und Verletzten. Doch laut Digitimes haben die Arbeitssuchenden kaum eine Wahl, da in anderen Fabriken noch härtere Bedingungen herrschen: "Obwohl Foxconn wegen grausamer Arbeitsbedingungen in der Kritik steht, bietet das Unternehmen einen relativ hohen Lohn und zahlt die Gehälter nach einem stabilen Zeitplan, beides Faktoren, weshalb große Menschenmassen in China Jobs in dem Unternehmen suchen."

In den Foxconn-Fabriken in Zhengzhou beträgt der Basislohn laut dem Bericht für einen Maschinenarbeiter derzeit 2.650 Yuan (320 Euro) inklusive Unterbringung im Wohnheim auf dem Werkgelände.

Der taiwanische Konzern fertigt für Amazon, Apple, Dell, Nintendo, Hewlett-Packard, Samsung, IBM, Lenovo, Motorola, Nokia, Sony, Toshiba und andere. Foxconn ist Chinas größtes Exportunternehmen und beschäftigt 1,2 Millionen Menschen, die 40 Prozent der weltweit verkauften Unterhaltungselektronik montieren.


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