China: Ermittlungen könnten Lithium verknappen

In China ermitteln Behörden wegen des illegalen Abbaus von Lithium. Die Auswirkungen könnten weltweit spürbar sein.

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Lithiumverarbeitung in China
Lithiumverarbeitung in China (Bild: Oriental Image via Reuters Connect)

Die Nachfrage nach Lithium ist hoch, die Preise für den Rohstoff auch. Ermittlungen in China könnten die Situation weiter verschärfen.

Mehrere Behörden ermitteln in Yichun wegen des illegalen Abbaus des Alkalimetalls. Die Stadt in der Provinz Jiangxi gilt als die Lithiumhauptstadt Asiens. Von dort kommt knapp ein Drittel der chinesischen Lithiumsalzes.

An den Ermittlungen sind laut der britischen Nachrichtenagentur Reuters und dem chinesischen Online-Wirtschaftsnachrichtenangebot Yicai Global städtische Behörden, das Ministerium für Industrie und Informationstechnik sowie das Innenministerium in Peking beteiligt.

Die Ermittler prüfen demnach, ob Unternehmen ohne Genehmigung oder mit abgelaufenen Lizenzen Lithium abbauen, sowie die Auswirkungen des Abbaus auf die Umwelt. Die Aufbereitungsanlagen in Yichun haben infolgedessen ihren Betrieb eingestellt.

Dorfbewohner bauen Lithium ab

Die Ermittlungen richten sich aber nicht nur gegen Unternehmen: In der Region bauen auch Dorfbewohner auf eigene Faust lithiumhaltiges Lepidolitherz ab, um ihr Einkommen aufzubessern. Damit können sie bis zu 1.000 Yuan am Tag verdienen, umgerechnet knapp 140 Euro. Das Pro-Kopf-Einkommen der Landbewohner von Yichun betrug im Jahr 2021 weniger als 1.600 Yuan (knapp 220 Euro) pro Monat.

Der unkontrollierte Erzabbau verursacht Umweltschäden. Es ist nicht der erste Vorfall in Yichun: Ende vergangenen Jahres mussten mehrere Lithium verarbeitende Betriebe ihre Produktion einstellen, nachdem in einem Fluss, der das Trinkwasser für die Region liefert, überhöhte Thalliumwerte gemessen wurden.

Es wird erwartet, dass die Produktion in Yichun mindestens für einen Monat stillsteht. Der Ausfall könnte weltweite Auswirkungen haben. In Yichun werden im Monat etwa 10.000 bis 12.000 Tonnen Lithiumkarbonat produziert. Das entspreche etwa 10 bis 13 Prozent der weltweiten Gesamtproduktion in einem Monat, sagten Analysten Yicai Global und Reuters.

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