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Chicxulub-Impaktor: Dino-Killer-Asteroid kam wohl aus dem äußeren Sonnensystem

Mit einer Isotopen-Analyse hat eine Forschungsgruppe den Ursprungsort des Dinosaurier-Killer- Asteroiden bestimmt.
/ Patrick Klapetz
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Woher stammt der Asteroid, der die Dinosaurier ausgelöscht hat? (Bild: Pixabay)
Woher stammt der Asteroid, der die Dinosaurier ausgelöscht hat? Bild: Pixabay

Eine Forschungsgruppe hat neue Hinweise zur Herkunft des Asteroiden gefunden, der das Ende der Dinosaurier besiegelt hat(öffnet im neuen Fenster) . Der Brocken, der vor 66 Millionen Jahren auf die Erde stürzte, war weder ein Komet noch ein Asteroid aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Stattdessen kam der Chicxulub-Asteroid wahrscheinlich von weit jenseits des Jupiters aus dem äußeren Sonnensystem.

Außerdem gehörte der etwa zehn Kilometer große Asteroid zu einer seltenen Klasse der kohlehaltigen Chrondriten(öffnet im neuen Fenster) (die größte Klasse der Meteoriten), die zu den ursprünglichsten und ältesten des Sonnensystems zählen. Durch seinen ungünstigen Einschlagswinkel vernichtete Chicxulub alles Leben in einem weiten Umkreis, die folgenden Auswirkungen taten ihr Übriges.

Das große Massensterben

Es war das fünfte Aussterben in einer Reihe von Massenaussterben, die sich in den vergangenen 540 Millionen Jahren ereigneten - dem Zeitraum, in dem sich die Tiere auf der Erde ausbreiteten. Bei dem Ereignis wurden mehr als 60 Prozent der Arten ausgelöscht, darunter alle nicht avischen Dinosaurier ( Nichtvogeldinosaurier(öffnet im neuen Fenster) ).

Von dem Ereignis zeugen der unter dickem Sediment verborgene Chicxulub-Krater auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan sowie weltweit nachweisbare Ablagerungen in Gesteinsschichten der Kreidezeit-Paläogen-Grenze (K/Pg). Die Fachwelt vermutete schon lange, dass es sich bei dem Chicxulub-Impaktor um einen Asteroiden aus dem äußeren Sonnensystem handle. Die aktuellen geochemischen Beweise von der Einschlagstelle untermauern diesen Verdacht.

Suche nach der Herkunft des Dino-Killers

Um herauszufinden, um was für ein Objekt es sich handelte und woher es kam, nahmen Mario Fischer-Gödde von der Universität Köln und seine Kollegen Proben von K/Pg-Gestein von drei Standorten und verglichen sie mit Gesteinen von acht anderen Einschlagstellen aus den vergangenen 3,5 Milliarden Jahren.

Das Team konzentrierte sich auf Isotope des Metalls Ruthenium - einem in Gesteinen der Erde extrem selten vorkommenden Metall. Es gibt sieben stabile Isotope von Ruthenium, Himmelskörper beinhalten charakteristische Mischungen davon.

Als sich das Sonnensystem vor etwa 4,5 Milliarden Jahren aus einer Molekülwolke bildete, waren die Temperaturen in der inneren Region zu hoch, als dass flüchtige Chemikalien wie Wasser kondensieren konnten. Infolgedessen wiesen die dort entstandenen Asteroiden einen geringen Anteil an flüchtigen Stoffen auf und waren reich an Silikatmineralien.

Asteroiden, die sich weiter draußen bildeten, wurden kohlenstoffhaltig und enthielten viel Kohlenstoff und flüchtige Chemikalien. Die Ruthenium-Isotope waren in der Wolke ungleichmäßig verteilt, diese Heterogenität blieb in den Asteroiden erhalten. Die Zusammensetzung Chicxulub passt laut dem Forschungsteam nicht zu kieselhaltigen Asteroiden aus dem inneren Sonnensystem. Außerdem passen die Ruthenium-Isotopen-Daten nicht zu einem Kometen.

Die meisten anderen Impaktoren, die das Team untersuchte, scheinen sich im inneren Sonnensystem gebildet zu haben, wie ihre Ruthenium-Isotope zeigen. Die einzigen Ausnahmen waren die ältesten, die zwischen 3,2 und 3,5 Milliarden Jahre alt sind. Die Analyse spricht dafür, dass der Chicxulub-Asteroid aus Populationen der C-Typ-Asteroiden stammt, die im äußeren Sonnensystem entstanden.

Zur Studie

Die Studie wurde am 15. August 2024 in der Fachzeitschrift Science Adviser veröffentlicht: Ruthenium isotopes show the Chicxulub impactor was a carbonaceous-type asteroid(öffnet im neuen Fenster) (Ruthenium-Isotope zeigen, dass der Chicxulub-Impaktor ein kohlenstoffhaltiger Asteroid war).


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