Cherry Trail: Nächste Atom-CPU mit mehr Takt und viel schnellerem Speicher
Erste inoffizielle Daten zu Cherry Trail zeigen, wie Intel bei dem Nachfolger der aktuellen Bay-Trail-Atoms seinen 14-Nanometer-Prozess einsetzt. Vor allem von deutlich höherer Speicherbandbreite sollen Atom-Tablets profitieren.

Der chinesischen Ausgabe von VR-Zone sind erste Spezifikationen zu Intels Cherry Trail in die Hände gefallen. Unter diesem Codenamen wird der Nachfolger von Bay Trail gehandelt. Letzterer kam in Form der neuen Z-Atoms für Tablets und andere Produkte wie Notebooks - da heißen die CPUs Celeron und Pentium - vor kurzem erst auf den Markt.
Da Bay Trail mit der Silvermont-Architektur die erste Generalüberholung der Atoms seit ihrem Erscheinen vor fünf Jahren ist, sind grundlegende Änderungen für Cherry Trail nicht wahrscheinlich. Vielmehr nutzt Intel die für 2014 erwarteten Prozessoren, um Modellpflege zu betreiben.
Damit bei Cherry Trail auch der Wechsel von 22 zu 14 Nanometern Strukturbreite vollzogen wird, lassen sich bei vermutlich gleicher Leistungsaufnahme die Takte steigern. Statt maximal 2,4 GHz per Turbo-Boost wie bei Bay Trail erreicht Cherry Trail 2,7 GHz, immerhin elf Prozent mehr.
LPDDR3 bis zu 1.600 MHz
Wichtiger ist aber, dass der integrierte Speichercontroller viel höhere Frequenzen für das DRAM erlaubt. Die herkömmlichen SO-DIMMs für Notebooks mit 1,35 Volt (DDR3L) erreichen effektiv 1.600 statt 1.333 MHz. Noch größer fällt der Sprung bei den direkt als Chips auf Mainboards von Tablets aufgelöteten LPDDR3-Bausteinen aus; sie können statt 1.067 nun ebenfalls 1.600 MHz schnell sein.
Die Bandbreite des Speichers steigt bei LPDDR3 so von 17 auf 25,6 GByte/s, also um etwas mehr als 50 Prozent - wenn die Gerätehersteller die 1.600-MHZ-Chips verbauen. Sinnvoll wäre das, denn die Speicherbandbreite wirkt sich stark auf das Tempo der integrierten Grafik aus, welche diesen Speicher für ihre Daten nutzen muss.
Noch keine Angaben gibt es zur Leistungsaufnahme von Bay Trail, was bei Verkleinerung der Strukturbreite stets ein interessanter Aspekt ist. Mit seinen ersten 22-Nanometer-CPUs, Ivy Bridge, zeigte Intel aber, dass sich nicht immer Einsparungen ergeben müssen. Die Ivy-Bridge-CPUs waren kaum sparsamer als der Vorgänger Sandy Bridge mit 32 Nanometern, erst mit Haswell, der zweiten 22-Nanometer-Generation, sank die Leistungsaufnahme bei geringer Last deutlich.
Ebenso ist noch nicht bekannt, ob Intel einen Schwachpunkt von Bay Trail mit Cherry Trail abschaffen wird: Die integrierten SoCs, wie sie in Tablets und Smartphones genutzt werden, verfügen nicht über eine SATA-Schnittstelle, sondern müssen auf vergleichsweise langsame Embedded-MMCs zurückgreifen.
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Jedem das Seine. Die mehr als guten Verkaufszahlen der BayTrail-Geräte zeigen jedoch...