ChatGPT und Bing: Microsoft bemüht sich wohl um Suchmaschinen-Deal mit Mozilla
Bing statt Google als Standardsuche im Firefox – für Microsoft könnte das mit dem ChatGPT-Hype lukrativ sein. Für Mozilla aber riskant.

Der Softwarekonzern Microsoft strebt offenbar an, nicht nur durch die Integration von KI-Funktionen wie ChatGPT in Bing seine Stellung im Suchmaschinenmarkt zu verbessern. Denn wie The Information berichtet, versucht Microsoft derzeit, den Vertrag mit Mozilla über die standardmäßig voreingestellte Suchmaschine im Firefox mit Bing für sich zu gewinnen.
Der Bericht beruft sich dabei auf zwei Personen, die direkt mit der Verhandlungssituation vertraut sein sollen. Bisher ist die Standardsuche im Firefox jene von Google. Dafür zahlte der Konzern dem Browserhersteller im Jahr 2021 rund 528 Millionen US-Dollar, wie der zuletzt veröffentlichte Geschäftsbericht von Mozilla ausweist.
Für Microsoft könnte sich der Platz als Standardsuche im Firefox durchaus lohnen. Zwar hat der Browser in den vergangenen Jahren immer mehr Nutzer verloren, doch auch nur ein vergleichsweise kleiner Anstieg in der Nutzerschaft von Bing und damit ein leicht größerer Marktanteil am Werbegeschäft mit Onlinesuchen könnte Microsoft Milliarden bescheren. Das zumindest sagte Microsoft selbst in einer Telefonkonferenz mit Investoren, wie Windows Central berichtet.
Änderung der Suchmaschine ein Risiko für Mozilla
Eine Änderung der Standardsuche aus finanziellen Erwägungen heraus testete Mozilla bereits vor einigen Jahren mit Yahoo. Mozilla kündigte den 2014 mit Yahoo geschlossenen Vertrag zur Vorauswahl der Standardsuchmaschine in Firefox jedoch einseitig. Daraufhin folgte ein Rechtsstreit über mögliche Vertragsverletzungen beider Seiten. Beide Unternehmen einigten sich erst Jahre später.
Mozilla hatte bereits Ende 2021 damit experimentiert, Microsofts Bing als Standardsuche zu verwenden. Die Ergebnisse dieser Tests dürften derzeit auch Teil der Verhandlungen sein. Hauptkritikpunkt an der Auseinandersetzung mit Yahoo waren für Mozilla wohl die schlechten Suchergebnisse sowie eine damit verbundene geringere Nutzung – und so letztlich geringere Einnahmen. Dank ChatGPT in Bing könnte sich Microsoft hier jedoch einen Vorteil verschaffen.
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