Code schreiben und Zeit sparen
Die meisten Menschen werden das neue Bing vor allem erkennen, wenn sie sich die geschriebenen Zusammenfassungen neben den eigentlichen Suchergebnissen anschauen. Rechts neben der traditionellen Linkliste befindet sich ein Ausgabefeld, das die wichtigsten Punkte zu einer Suche zusammenfasst. Das können etwa wichtige Eckpunkte zu einem aktuellen Ereignis oder weitere Angebote zu einem bestimmten Produkt sein.
Über den neuen Chat-Button werden dann weitere Möglichkeiten eröffnet. Der US-Sender CNN hat die Software etwa einen vegetarischen Speiseplan über fünf Tage inklusive Einkaufsliste verfassen lassen. In einer automatisch generierten E-Mail kann dieser Einkaufszettel dann an andere geschickt werden. "Es ist nicht genau, wie ich normalerweise schreibe. Aber der Entwurf kann Zeit sparen, indem ich ihn bearbeiten und in eine E-Mail einfügen kann, statt von vorne anfangen zu müssen", schreibt die Autorin in ihrem Hands-on-Bericht.
Das Thema Zeit sparen scheint ein primärer Use Case für KI in Bing zu sein. Damit können etwa auch Code-Schnipsel für Software-Projekte erstellt werden. Hier verspricht Microsoft mit dem eigenen dafür abgestimmten Prometheus-Modell besonders gute Ergebnisse - auch im Vergleich zu ChatGPT. Womöglich könnten dadurch nicht nur Suchmaschinen wie Google, sondern auch Plattformen wie Stackoverflow oder generell Seiten mit leicht verständlichen Informationen Konkurrenz bekommen.
Google schläft nicht
Allerdings sind momentan nicht nur die ethischen Fragen eine Limitation von Microsofts angepasstem Machine-Learning-Tool. Das Programm beschränkt sich aktuell nur auf Microsofts Edge-Browser. User sind also gewissermaßen zu dessen Nutzung gezwungen, wenn sie die Vorteile der KI nutzen möchten. Außerdem versteht das Modell derzeit Englisch am besten und schließt damit einen großen Teil der Welt aus.
Sollte sich die Software so schnell etablieren, wie sie plötzlich angekündigt wurde, wird sie aber sicher auf andere Sprachen ausgeweitet. Das ist auch in Microsofts Interesse: Google schläft nicht und arbeitet aktuell an einem Konkurrenzprodukt mit KI-Funktionen. Der Textgenerator Bard soll ähnlich wie ChatGPT in Bing die Suche im Internet erleichtern.
Google hat aktuell aber weniger Ergebnisse vorzuweisen, was auch zu einem Fall des Aktienkurses führte. Das Unternehmen sieht die Bedrohung durch ChatGPT und Bing durchaus und hatte intern deshalb bereits einen Notzustand ausgerufen. Microsoft ist hier offenbar einen Schritt voraus - und das in Googles Kerngeschäft.
Doch nicht nur Google scheint sich dem Potential von KI mittlerweile bewusster zu werden. So hat der Browserentwickler Opera ebenfalls KI-gestützte Fähigkeiten mittels ChatGPT angekündigt. Laut dem Nachrichtensender CNBC hält sich das Unternehmen zu den Details allerdings noch bedeckt.
Eines ist sicher: Zukünftige Generationen werden es nicht mehr verstehen, wie Menschen überhaupt mit statischen Suchbegriffen im Internet navigieren konnten oder E-Mails ohne jegliche automatisierte Hilfen verfasst haben. Ob das nun gut oder schlecht ist, wird die Zukunft zeigen.
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ChatGPT: So will Microsofts neues Bing Suchmaschinen revolutionieren |
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Amazon habe ich noch nie verstanden. Die meisten Shops und vergleichsportale haben sowas...
https://xkcd.com/978/
Die bösen Texte, die man schreibt, sind nicht unbedingt auf eine KI zurückzuführen...
als programmierer interessiert mich vor allem die code snippet & github such funktion...
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