Chang'e 5: Raumfahrzeug hat Wasser auf dem Mond nachgewiesen
Chinesische Wissenschaftler haben die Mondproben der Chang'e 5 Mission untersucht. Im Mondstaub befindet sich tatsächlich Wasser.

Dass es auf dem Mond Wasser geben soll, zeigten bereits verschiedene Analysen aus Fernerkundungsmissionen. Die chinesische Mondmission Chang'e 5 konnte nun tatsächlich Wasseranteile im Mondregolith nachweisen. Im Dezember 2020 hatte die chinesische Raumfahrtbehörde CNSA mithilfe eines Mondfahrzeuges bis zu zwei Kilogramm an Proben von der Mondoberfläche eingesammelt.
Anschließend wurden die Proben zurück zur Erde gebracht, wo sie am 17. Dezember 2020 sicher in der Inneren Mongolei landeten. Am 7. Januar 2022 haben die chinesischen Wissenschaftler nun ihre Studienergebnisse im amerikanischen Fachmagazin Science Advance veröffentlicht. Der Titel der Studie lautet In situ detection of water on the Moon by the Chang'e-5 lander (engl. In-situ-Nachweis von Wasser auf dem Mond durch den Lander Chang'e-5).
Wasser in Mondstaub und -gestein
Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass sich bis zu 120 Teile pro Million (ppm) Wasser - als Hydroxyl und/oder H2O - im Regolith des Mondes befinden. Oder anders ausgedrückt: Im Mondboden befinden sich bis zu 120 Gramm Wasser pro Tonne. In dem blasigen Gestein sollen es sogar bis zu 180 Gramm Wasser pro Tonne sein.
Das Wasser auf dem Mond soll "größtenteils auf die Einwirkung des Sonnenwindes zurückzuführen" sein. Dieser enthalte nämlich Wasserstoff, heißt es in der Studie. Und die zusätzlichen 60 ppm Wasser im Gestein könnten aus dem Inneren des Mondes stammen, vermuten die Forscher.
"Die zurückgegebenen Proben sind eine Mischung aus Granulat an der Oberfläche und im Untergrund. Aber eine In-situ-Sonde kann die äußerste Schicht der Mondoberfläche messen", erklärt Lin Honglei gegenüber der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua. Er ist Forscher am Institut für Geologie und Geophysik der CAS. Dass der Mond irgendwann trocken wurde, ist vermutlich auf die Entgasung des Mantelreservoirs zurückzuführen, vermuten die Forscher.
Erste Anzeichen auf Wasser bereits vor über zehn Jahren
Bereits im Oktober 2009 ließ die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa eine ihrer Sonden, die Lcross (Lunar Crater Observation and Sensing Satellite) auf die Mondoberfläche stürzen und wirbelte damit Staub auf. Mit Infrarotkameras und Spektrometer hatte man die chemische Zusammensetzung des Kraterbodens beobachtet und analysiert. Das Ergebnis: Am Südpol soll eine Wassermenge lagern, die der Größe des Bodensees entspricht.
Mit der chinesischen Mission konnte nun ein direkter Beweis geliefert werden. Die Wassergewinnung auf dem Mond ist nicht nur für die Versorgung der zukünftigen Astronautinnen und Astronauten wichtig. Aus dem Wasser lässt sich auch Treibstoff herstellen und somit kann der Mond zur Startplattform für bemannte Missionen zu anderen Planeten werden. Zunächst möchte die Volksrepublik China gemeinsam mit der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos eine Station auf dem Mond errichten. Die Pläne dafür haben sie vor Kurzem veröffentlicht.
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Die Genesis und die Evolutionstheorie widersprechen sich auch nicht. Das eine...
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