Zum Hauptinhalt Zur Navigation

CEO C.C. Wei: Sam Altmans Pläne zu aggressiv für TSMC

Der CEO plaudert aus dem Nähkästchen: OpenAIs Chip-Pläne waren TSMC zu groß, andere Kunden wünschten sich eine Verlagerung der Produktion.
/ Johannes Hiltscher
29 Kommentare News folgen (öffnet im neuen Fenster)
CEO C.C. Wei macht für TSMCs Kunden vieles möglich - über 30 neue Fabs waren aber zu viel. (Bild: TSMC)
CEO C.C. Wei macht für TSMCs Kunden vieles möglich - über 30 neue Fabs waren aber zu viel. Bild: TSMC

Anfang 2024 plante OpenAI den Bau eigener Halbleiterfabriken , CEO Sam Altman führte dazu Gespräche mit TSMC, dem weltweit wichtigsten Auftragsfertiger. In die hat TSMCs CEO C.C. Wei nun einen kleinen Einblick gegeben, wie Reuters berichtet(öffnet im neuen Fenster) : Die Gespräche Ende 2023 seien herzlich gewesen, die Pläne letztlich aber zu ambitioniert. "Sam Altman ist sehr aggressiv, zu aggressiv, als dass ich es glauben könnte" , so Wei.

Glauben konnte Wei insbesondere nicht, dass die von OpenAI geplanten Fabs langfristig ausgelastet werden können. Es sei um "rund drei Dutzend Fabs" gegangen, für die habe man langfristig keine ausreichende Nachfrage gesehen. Damit sich eine Fab für TSMC rentiert, muss sie zu mindestens 80 Prozent ausgelastet sein. Vom wirtschaftlichen Aspekt abgesehen ist ein solches Vorhaben auch logistisch unrealistisch (g+) .

Spannungen zwischen den Chinas bereiten Sorgen

Wei ließ außerdem wissen, dass einige Kunden - Namen nannte er nicht - TSMC eine Verlagerung der Produktion nahegelegt hätten. Der Hintergrund sei der Konflikt zwischen Taiwan - offiziell die Republik China - und der Volksrepublik China. Letztere sieht Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder in die Volksrepublik eingegliedert werden soll - auch mit Gewalt.

Zur Drohkulisse gehören regelmäßige Manöver der Volksbefreiungsarmee in der Taiwanstraße, bei denen auch eine Blockade der Insel geübt wird. Vor der fürchten sich TSMCs Kunden, da ohne konstanten Nachschub an Chemikalien wie Fotolacken , Wafern und anderen Rohmaterialien die Produktion schnell zum Erliegen käme.

Wei sagte, man nehme die Sicherung der Lieferketten sehr ernst und habe auch dieses Szenario im Kopf. Eine Verlagerung der Produktion aus Taiwan, wo sich zwischen 80 und 90 Prozent der Fertigungskapazität des Unternehmens befinden, sei allerdings nicht möglich, was man auch gegenüber den Kunden so kommuniziert habe. Allgemein ist die Sorge vor einem Krieg in Taiwan nicht allzu groß, wie Reuters auch von mehreren Vertretern der Halbleiterbranche am Rande der Messe Computex bestätigt wurde.

Auf den Druck von Kunden und gelockt durch Subventionen wagte TSMC den Schritt aus China heraus aber längst: In Deutschland , Japan und den USA baut TSMC neue Werke oder hat diese bereits fertiggestellt.


Relevante Themen