Celsius: Kryptobank soll Betrugssystem betrieben haben

Die insolvente Kryptobank Celsius hat mit den Einlagen neuer Kunden die Auszahlungen an Bestandskunden finanziert.

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Im Laufe des vergangenen Jahres verflüchtigte sich der Wert vieler Kryptowährungen.
Im Laufe des vergangenen Jahres verflüchtigte sich der Wert vieler Kryptowährungen. (Bild: Pixabay/Pixabay-Lizenz)

Der Insolvenzverwalter der Kryptobank Celsius, Shoba Pillay, hat nach Analyse der Geschäftsunterlagen erklärt, dass Celsius ein Ponzi-System aufgebaut hatte, das mit Schneeballsystem oder Pyramidensystem übersetzt werden kann. Pillay zufolge hatte Celsius zudem den eigenen Coin CEL künstlich aufgebauscht, obwohl intern bekannt war, dass der eigentliche Wert bei null liege. Das berichtet Coindesk.

Celsius soll laut Pillay in bestimmten Phasen Abhebungen aus den Einlagen neuer Kunden finanziert haben. Das eigentliche Geschäft hat also nicht genug abgeworfen, um die Abbuchungen zu decken; stattdessen wurde frisches Kapital von neuen Kunden verwendet. Das sei eine recht genaue Definition eines Schneeballsystems, wie Pillay erklärt.

Celsius hat im Juli 2022 Insolvenz angemeldet. Bereits im April 2022 wurde intern festgestellt, dass die Geschäftspraxis von Celsius einem Schneeballsystem ähnele. Dazu gehört, dass sich die Außendarstellung von Celsius eklatant von den internen Vorgängen unterschied.

Kryptogeschäfte reichten für Finanzierung nicht aus

Pillay zufolge hat Celsius zwischen dem 9. und dem 12. Juni 2022 neue Einlagen für Abbuchungen von Bestandskunden verwendet. Ab dem 12. Juni wurde die Möglichkeit von Abhebungen unterbunden, weil Celsius dafür noch mehr Geld neuer Kunden hätte verwenden müssen.

Bereits zwischen Mai und Juni 2022 sollen die Erträge aus dem Kryptogeschäft, die die Abbuchungen eigentlich finanzieren sollten, zu gering gewesen sein, als dass sie das Geschäftsmodell hätten finanzieren können. Laut Pillay soll Celsius bereits ab 2020 damit begonnen haben, die Einlagen der Kunden für operative Ausgaben und Boni zu verwenden – eine Parallele zu FTX.

Ein anonymer Mitarbeiter erklärte, dass das gesamte Geld verwendet worden sei, um die Führungsriege zu bezahlen und CEL-Token für den Celsius-Gründer Alex Mashinsky zu kaufen. Mashinsky hatte zwischen 2018 und 2022 mindestens 68,7 Millionen US-Dollar mit dem Verkauf der wertlosen Währung umgesetzt und mehrfach behauptet, seine CEL nicht verkaufen zu wollen.

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rphm 02. Feb 2023 / Themenstart

... und mit einem Goldbarren kann man auch jemand prügeln bis er einem das Brot gibt...

davidp 02. Feb 2023 / Themenstart

1% würde ich jetzt auch nicht als "besonders" risikoaffin bezeichnen - selbst wenn dein...

muhzilla 01. Feb 2023 / Themenstart

Oh, das ist natürlich die beste Metrik: Die Anzahl der negativen Schlagzeilen Im Moment...

dbettac 01. Feb 2023 / Themenstart

Wer in die Panzerknacker GmbH investiert, wundert sich doch auch nicht, dass sein Geld...

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