Catalina und Big Sur: MacOS als virtuelle Maschine unter Linux
MacOS hat den Ruf, sich nur schwer auf anderen Geräten oder in virtuellen Boxen installieren zu lassen - doch es geht einfacher als gedacht.

Mehrere Notebooks mit verschiedenen Versionen von Windows, Linux und MacOS auf dem Schreibtisch aufzubauen, um eine Sicherheitslücke, ein Problem oder ein Feature zu testen, ist ein aufwendiges Unterfangen. Zum Glück geht es einfacher: Wir starten die einzelnen Betriebssysteme virtualisiert in einem Fenster, können parallel testen und schreiben und haben Platz auf unserem Schreibtisch. Einzig MacOS weigerte sich bisher, in einer virtualisierten Umgebung zu starten. Wir mussten immer unser Macbook aus dem Schrank holen oder es zwischen Homeoffice und Golem.de-Redaktion hin- und herschleppen.
- Catalina und Big Sur: MacOS als virtuelle Maschine unter Linux
- Das virtualisierte MacOS installieren
Mit MacOS-Simple-KVM gibt es eine Alternative, mit der wir Apples Betriebssystem doch in einer virtuellen Box unter Debian 10 betreiben können. Das geht besser und schneller von der Hand als gedacht. Allerdings dürften sich Privatanwender mit der Installation in eine juristische Grauzone begeben, denn Apple untersagt die Installation von MacOS auf Nicht-Macs in seinen Lizenzbedingungen. Bisher hatte Apple nur kommerzielle Anbieter verklagt, die MacOS auf herkömmlichen Rechnern installiert hatten.
MacOS-Simple-KVM bringt den Mac auf Linux
Mit einer vorbereiteten EFI-Bootpartition und Skripten, die einen Großteil der Installation automatisieren, haben die Entwickler von MacOS-Simple-KVM die Installation vergleichsweise einfach gemacht. So sollte selbst weniger erfahrenen Linuxern die Installation gelingen. Ganz ohne Handarbeit in der Linux-Konsole geht es aber nicht.
Voraussetzung für die Installation sind die Virtualisierungssoftware Qemu in Version 3.1 oder neueren Versionen sowie Python3 und Pip. Diese können in den meisten Linux Distributionen problemlos nachinstalliert werden. Beispielsweise mit folgendem Befehl unter Ubuntu oder Debian:
sudo apt-get install qemu-system qemu-utils python3 python3-pip
Wurde die Qemu und Co installiert, muss nur noch MacOS-Simple-KVM von Github als Zip-Datei heruntergeladen oder mit git ausgecheckt werden.
wget https://github.com/foxlet/macOS-Simple-KVM/archive/master.zip #oder git clone --depth=1 https://github.com/foxlet/macOS-Simple-KVM.git
Mit Jumpstart MacOS Catalina und Big Sur von Apple herunterladen
Ist Git ausgecheckt oder die Zip-Datei entpackt, starten wir das Bash-Skript jumpstart.sh mit der Option --catalina, das uns die aktuelle MacOS-Version Catalina (10.15) von Apple herunterladen soll. Alternativ können wir mit --mojave oder --high-sierra auch die beiden Vorgängerversionen 10.14 und 10.13 herunterladen und installieren. Seit kurzem lässt sich auch die Betaversion von MacOS 11 alias Big Sur herunterladen. Hierzu muss die Option --big-sur angehängt werden. Wir bleiben dennoch bei Catalina.
Nach dem Start lädt das Jumpstart-Skript das rund 2 GByte große Installationsimage von MacOS Catalina direkt von den Apple-Servern herunter. Im Test brach das Skript mehrfach ab und musste wieder neu gestartet werden, letztlich gelang es uns jedoch, das Installationsimage herunterzuladen.
Haben wir das Installationsimage, früher die DVD, benötigen wir anschließend ein virtuelles Speichermedium (die Festplatte), auf dem wir MacOS installieren können. Dieses legen wir im qcow2-Format mit Qemu per Kommandozeile an. Da wir nur kleinere Tests mit dem Betriebssystem durchführen wollen, reichen uns 30 GByte (30G), die Entwickler von MacOS-Simple-KVM empfehlen in ihrer Anleitung 64 GByte. Das Image sollte im gleichen Ordner wie die Skripte erstellt werden, alternativ müssen später in dem Skript basic.sh die entsprechenden Pfadangaben angepasst werden.
qemu-img create -f qcow2 macos.qcow2 30G
Nun müssen wir unser virtuelles Speichermedium macos.qcow2 dem Installationsskript basic.sh bekanntmachen, indem wir die Datei ganz am Ende um folgende Zeilen ergänzen:
-drive id=SystemDisk,if=none,file=macos.qcow2 \ -device ide-hd,bus=sata.4,drive=SystemDisk \
Nun haben wir alles vorbereitet und können mit der Installation beginnen.
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