Carsten Munk: Jolla-Entwickler kritisiert Lizenzprobleme bei Ubuntu-Phone
Der Jolla-Entwickler Carsten Munk kritisiert deutliche Ungereimtheiten bei der Lizenzierung des ersten Ubuntu-Phones Aquaris E4.5 von BQ. Canonical verspricht aber, mögliche Probleme zu lösen.

Der Kernel-Quellcode des Aquaris E4.5 von BQ, des ersten kommerziell verfügbaren Ubuntu-Phones, enthalte verschiedene proprietäre Urheberrechtshinweise, schreibt der bei Jolla angestellte Programmierer Carsten Munk. Zugleich weist er darauf hin, dass er kein Anwalt sei und den Beteiligten explizit keine GPL-Verletzung vorwerfe. Canonical will mögliche Fehler bei der Lizenzierung aber beheben.
In Munks persönlichem Blog heißt es, der Code enthalte etwa Lizenzheader, welche die Software als vertraulich bezeichnen und Kopien nur mit einer schriftlichen Genehmigung von Mediatek erlauben. Dies gelte insbesondere für Code, der den Linux-Kernel betreffe. Dabei handele es sich aber nicht um Module, deren Lizenzierung durchaus strittig ist, sondern vielmehr um Kernbestandteile. Letztere müssten als abgeleitetes Werk zweifelsfrei unter der GPL stehen.
Darüber hinaus hat Munk folgenden Hinweis gefunden: "Dieser Quellcode sowie sämtliche Kompilate oder Ableitungen davon sind proprietär (...)." Zudem dürfe die Software unter keinen Umständen ohne schriftliche Genehmigung unter eine Open-Source-Lizenz gestellt werden. Bei der Suche nach dem Wort vertraulich im gesamten Code, würden außerdem vergleichsweise viele Dateien gefunden. Die vollständige Ausgabe listet Munk in seinem Blog auf.
Mit direktem Bezug auf Munks Ausführungen schreibt der Canonical-Angestellte und Ubuntu Community Team Manager David Planella, dass das Unternehmen die Situation gemeinsam mit dem Hersteller BQ prüfen werde. Zudem sei geplant, die finale Version der Quelltexte zu dem Gerät in der kommenden Woche zu veröffentlichen. Damit sollten die aufgeworfenen Fragen beantwortet werden.
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Damit hat Jolla sein erstes Versprechen gebrochen.
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