Elektro-Carsharing: Citroën Ami als Miet-Kleinstauto ab 16 Jahren
Mit einem Elektroauto in Mindestausstattung können sogar Teenager auf den Straßen unterwegs sein, während Privatautos verdrängt werden.

Der Citroën Ami wird ab August 2020 auf den Straßen von Paris über Free2move zur Miete angeboten, berichtet Bloomberg. Ähnlich wie bei Drivenow, Weshare und anderen Carsharing-Anbietern sind die Fahrzeuge nicht an feste Mietstationen gebunden. Free float nennt sich das Verfahren, bei dem die Autos einfach von der Bordsteinkante weg gemietet werden können, wozu eine App auf dem Smartphone erforderlich ist.
Familien müssen draußen bleiben
Der Citroën Ami ist ein Kleinstauto mit Elektroantrieb, das gerade genug Platz für zwei Passagiere bietet und eine Höchstgeschwindigkeit von nur 45 km/h erreicht. in Frankreich dürfen die Fahrzeuge ab 14 Jahren gefahren werden, Free2move setzt die Altersgrenze aber auf 16 Jahre hoch. Citroën will die Autos künftig auch für unter 7.000 Euro verkaufen.
Free2move will erst einmal 100 Citroën Ami einsetzen. Auch der Peugeot e-208 mit Elektroantrieb soll vermietet werden. Beide Angebote erlauben Kunden, mitunter auch zum ersten Mal, ein Elektroauto zu nutzen und dessen Vorzüge kennenzulernen.
Der Citroën Ami ist 2,41 Meter lang, 1,39 Meter breit und 1,52 Meter hoch. In Deutschland wird ein Moped-Führerschein (AM-Klasse) benötigt, angeboten wird das Fahrzeug hierzulande noch nicht. Die Reichweite des eingebauten Lithium-Ionen-Akkus mit 5,5 kWh liegt bei rund 70 km. Geladen wird das Fahrzeug an normalen Haushaltssteckdosen in ungefähr drei Stunden. Das Ladekabel ist in die Beifahrertür eingebaut.
Motorisierter Individualverkehr soll zurückgedrängt werden
Die 2020 wiedergewählte Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo (Parti Socialiste (PS) ) setzt in Paris im Rahmen der Coronapandemie massiv auf den Fahrradverkehr und lässt den motorisierten Individualverkehr zurückdrängen. Dazu werden Straßen gesperrt oder Fahrbahnen als Radwege deklariert und öffentlicher Parkraum verknappt. Diese Verdrängung findet auch in anderen Städten, unter anderem in Berlin statt, wo im Rahmen der Coronapandemie Fakten geschaffen und lange Verwaltungsvorgänge verkürzt wurden.
Dies könnte dafür sorgen, dass Menschen, die mit Autos unterwegs sein wollen, stärker auf Mietfahrzeuge angewiesen sind. Derzeit konkurrieren Free2move, Zity und Sharenow in Paris um Kundschaft. Die Pariser Stadtregierung lässt nur Fahrzeuge für den Carsharingbetrieb zu, die rein elektrisch betrieben werden. Dafür werden Parkgebühren verlangt, was auch für Berlin gilt. Die Gebühren müssen allerdings nicht die Mieter der Autos zahlen, sondern die Gesellschaften übernehmen diese für einen Pauschalbetrag.
Neuaufteilung des Parkraums
Nach dem Bericht von Bloomberg soll in Paris im Rahmen einer Konferenz bald diskutiert werden, wie der Parkraum zwischen normalen Autos und Carsharing-Autos aufgeteilt werden soll. Dies dürfte zu einer weiteren Reduktion bisheriger Parkplätze und zu weiteren Verdrängungseffekten sorgen. Die Autohersteller müssen sich langsam überlegen, wer ihre neuen Kunden sein sollen - Autokäufer oder Mieter?
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Grundsätzlich wäre es ja zu begrüßen, wenn man wenigstens ne kleine Fahreignung dazu...
Wieso hässlich ? Der Ami ist endlich wieder ein richtiger Citroen. Etwas schräg gehört...
Es ist halt Zeit für einige Städte zu sterben - daran wird das Auto nichts ändern. Das...
Weil die Leute komischerweise diese fahrenden Bademeisterhochstühle kaufen.