Carbon Capture and Storage: Umstritten, aber unverzichtbar

Gut 30 Meter hoch ragt der schwarze Zylinder senkrecht in die Höhe, gekrönt von einem ebenso langen Schornstein aus Edelstahl. Im Laufe dieses Sommers soll das Bauwerk an die Drehöfen des Zementwerks in Brevik im Süden Norwegens angeschlossen werden. 400.000 Tonnen Kohlendioxid soll die Anlage von Norcem, einer Tochtergesellschaft von Heidelberg Materials, jedes Jahr aus den Abgasen abscheiden und damit die klimaschädlichen Emissionen des Zementwerks halbieren.
Das entspricht dem CO 2 -Ausstoß von rund 250.000 Verbrennerautos, die jährlich 10.000 Kilometer zurücklegen. Unter Hochdruck konzentriert und verflüssigt gelangt das Treibhausgas per Schiff zu einem Hafen an der norwegischen Küste. Danach wird es über eine Pipeline in ein Reservoir bis zu 2.500 Meter unter dem Meeresgrund gepumpt und dauerhaft gelagert. Es ist eines von vielen Projekten, bei denen CO 2 aus der Luft entnommen, transportiert, eingelagert oder auch genutzt wird. Zahlreiche Klimaforscher halten sie für unverzichtbar, aber ganz unumstritten sind sie nicht.