Regulatorisches Neuland

Island setzte die CCS-Richtlinie der EU um. Diese greift allerdings erst bei Kohlendioxidimporten von mehr als 100.000 Tonnen. Für die isländische Umweltbehörde war die Frage, ob es sich bei den Importen um Chemikalien oder um Abfall handelt – beides in unterschiedlichen Gesetzen geregelt. Letztendlich entschied man sich, es aber von der Abfallregulierung auszunehmen, da es sich um ein Forschungsprojekt handelt.

Diese Episode zeigt vor allem eines: Mit dem internationalen Transport von Kohlendioxid betreten die Forscher auch regulatorisches Neuland. Denn Pläne für solche internationalen CCS-Großprojekte gibt es zwar schon länger, umgesetzt wurden sie aber bislang nicht.

Die Firma Carbfix hat Pläne, den Kohlendioxid-Import deutlich auszuweiten. In Island soll ein eigenes Schiffsterminal für Kohlendioxid-Tankschiffe entstehen. Das Projekt, das den Namen Coda Terminal trägt, hat von der Europäischen Union großzügige Förderzusagen erhalten. Im Rahmen des EU Innovation Fund, der Klimaschutz-Großprojekte finanziert, sollen 115 Millionen Euro bereitgestellt werden.

Fördergelder und der EU-Emissionshandel

Neben der Finanzierung über Fördergelder baut Carbfix darauf, dass die Verschärfungen im europäischen Emissionshandel dazu führen, dass es für Industriebetriebe in der EU finanziell immer unattraktiver wird, ihr Kohlendioxid einfach in die Luft zu blasen. Insbesondere für Branchen wie die Zementindustrie, für die es keine einfachen Alternativen gibt, könnte der Kohlendioxid-Transport nach Island eine Option sein.

Im Jahr 2026 soll laut Carbfix das erste Kohlendioxid-Schiff einsatzfähig sein und 500.000 Tonnen im Jahr anliefern. 2031 sollen es dann bereits fünf Schiffe und drei Millionen Tonnen sein.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed
 Kohlendioxid-Tankschiffe und Pipelines
  1.  
  2. 1
  3. 2
  4. 3
  5. 4


plutoniumsulfat 16. Mai 2023 / Themenstart

Es fehlt ja auch der Anreiz. Corona hat gezeigt, wie schnell man etwas entwickeln kann...

plutoniumsulfat 16. Mai 2023 / Themenstart

Das soll eines klarmachen: Solange Menschen mit viel Geld ihre Interessen durchsetzen...

hab (Golem.de) 16. Mai 2023 / Themenstart

Carbfix kommuniziert dass Island etwa 2.500 Gigatonnen CO2-Speicherkapazität hätte. Das...

Kommentieren



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Vermona
Zufall und Synthesizer

Wie aus einem großen DDR-Staatsbetrieb ein erfolgreicher kleiner Hersteller von analogen Synthies wurde.
Von Martin Wolf

Vermona: Zufall und Synthesizer
Artikel
  1. Warnmeldungen: Rund alle 36 Stunden ein Alarm per Cell Broadcast
    Warnmeldungen
    Rund alle 36 Stunden ein Alarm per Cell Broadcast

    Zwischenfazit nach 100 Tagen: Bislang wurden bundesweit 77 Alarmmeldungen per Cell Broadcast übertragen.

  2. Digitalisierung: Behörde bekommt weniger Beschwerden über Faxwerbung
    Digitalisierung
    Behörde bekommt weniger Beschwerden über Faxwerbung

    Naht allmählich das Ende der Technologie? Die Bundesnetzagentur hat 2022 viel weniger Beschwerden über Fax-Spam bekommen als im Jahr zuvor.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • SanDisk Ultra NVMe 1 TB ab 39,99€ • Samsung 980 1 TB 45€ • MindStar: be quiet! Pure Base 500 69€, MSI MPG B550 Gaming Plus 99,90€, Palit RTX 4070 GamingPro 666€, AMD Ryzen 9 7950X3D 699€ • Corsair DDR4-3600 16 GB 39,90€ • KFA2 RTX 3060 Ti 329,99€ • Kingston Fury 2 TB 129,91€ [Werbung]
    •  /