Kohlendioxid-Tankschiffe und Pipelines
Das Demoupcarma-Projekt strebt zunächst an, 1.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr nach Island zu verschiffen. Ein Container transportiert 20 Tonnen, das bedeutet, dass 50 Transporte im Jahr nötig sind, im Schnitt also etwa ein Container pro Woche geliefert wird.
Will man allerdings größere Mengen an Kohlendioxid liefern, werden die Dimensionen schnell gigantisch. Für ein Zementwerk mit Emissionen von 500.000 Tonnen Kohlendioxid – ein realistischer Wert – würde die Zahl der jährlich nötigen Containertransporte 25.000 im Jahr betragen.
Ob die Container allerdings dauerhaft die richtige Lösung sind, ist offen. Effizienter wären wohl Pipelines an Land und spezielle Kohlendioxid-Tanker für den Seeweg. Bislang gibt es solche Kohlendioxid-Transportschiffe nicht, mehrere Firmen arbeiten aber daran.
Das norwegische Northern-Lights-Projekt gab kürzlich den Baubeginn seiner Kohlendioxid-Schiffe in einer chinesischen Werft bekannt. Carbfix kooperiert mit einer Firma aus Dänemark namens Dan-Unity, die plant, Kohlendioxid-Schiffe mit einer Kapazität von 25.000 Tonnen pro Ladung zu bauen. Damit könnte man die 500.000 Tonnen Emissionen eines Zementwerks mit etwa 20 Ladungen transportieren.
Die Schweiz verursacht heute etwa 37 Millionen Tonnen Kohlendioxidemissionen. Marco Mazzotti geht davon aus, dass am Ende etwa 10 Millionen Tonnen Kohlendioxid entsorgt werden müssen. Er vergleicht es damit, dass die Schweiz heute etwa 12 Millionen Tonnen Öl importiert. Auch das wird in Zügen und Tanklastern transportiert. Es ist zwar viel, aber es ist machbar.
Die ersten Container des Schweizer Projekts trafen bereits in Island ein. Dabei stieß man aber zunächst auf unerwartete Probleme. Wie einem Projektbericht zu entnehmen ist, hatten die isländischen Behörden zunächst Schwierigkeiten zu entscheiden, wie sie mit den Importen umgehen sollen und unter welche Gesetze und Regulierungen das Ganze fällt. Das führte dazu, dass die Container einige Zeit nicht weitertransportiert werden durften.
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Negativemissionen durch Kohlendioxid aus einer Biogasanlage | Regulatorisches Neuland |
Es fehlt ja auch der Anreiz. Corona hat gezeigt, wie schnell man etwas entwickeln kann...
Das soll eines klarmachen: Solange Menschen mit viel Geld ihre Interessen durchsetzen...
Nein.
Carbfix kommuniziert dass Island etwa 2.500 Gigatonnen CO2-Speicherkapazität hätte. Das...
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