Die EOS R5 im Videomodus
Zunächst die gute Nachricht: Der Autofokus funktioniert bei Video ähnlich gut wie bei Fotos. Auch die sonstigen Parameter stimmen: Wir bekommen ein nahezu unbeschnittenes Bild aus dem Sensor, bis zu 10 Bit Farbtiefe, 4:2:2 Farbunterabtastung und eine sehr gute Bildstabilisation in fünf Achsen. Außerdem gibt es nahezu keinen wahrnehmbaren Rolling-Shutter-Effekt, was daran liegt, dass die Kamera den Sensor extrem schnell ausliest.
Problematisch ist hingegen, dass maximale Auflösung und Bildqualität nur über kurze Zeiträume aufgenommen werden können, bevor sich die Kamera zum Schutz vor Überhitzung abschaltet. Im 8K-Modus sind das 20 Minuten. Danach muss die R5 rund 10 Minuten abkühlen, bevor es weitergeht. In dieser Zeit können auch keine Fotos mehr gemacht werden. Das betrifft ebenso 4K-Videoaufnahmen in der höchstmöglichen Qualität, da die Kamera diese intern von 8K herunterskaliert.
Ein kontinuierlicher Wechsel von Foto zu 8K-Video - wie er beispielsweise bei Hochzeitsfotografen vorkommen kann - nagt am Zeitbudget für die Überhitzungsabschaltung. Im schlimmsten Fall muss man also irgendwann eine ungewollte Pause einlegen. Ein Bastler hat inzwischen schon eine eigene Kühllösung für die R5 entworfen.
Ein Wort der Warnung ist trotzdem angebracht: Um alle Videofunktionen nutzen zu können, ist eine sehr schnelle, große und teure CFexpress-Karte vonnöten, denn die eine Sekunde 8K-RAW belegt bereits ungefähr ein GByte an Speicher. Wer 4K mit 120 fps filmt, kommt auf 13 GByte pro Minute. Ansonsten tut es auch eine fixe SD-Karte, die in den zweiten Slot gesteckt werden kann.
Für eine Bildkontrolle im Videomodus lassen sich Zebra und Fokus-Peaking aktivieren. Auch im manuellen Fotobetrieb ist eine nützliche Fokussierhilfe vorhanden.
Sieht das 8K-Video gut aus? Absolut. Jedes Standbild in diesem Modus ist ein 33-Mpx-Foto, das verbessert die ohnehin sehr gute Serienbildgeschwindigkeit auf theoretische 30 Bilder pro Sekunde. Wenn man nicht in RAW filmt, lassen sich die Videos auf einem gut ausgestatteten PC schneiden. Wir haben das ohne Bildaussetzer mit einem Intel i7 5960X, 16 GByte RAM und einer Geforce RTX 2070 in Premiere Pro ausprobiert und hatten keinerlei Probleme.
Die EOS R5 ist kein Dauerläufer
Die EOS R5 zeigte sich in unserem Test in so ziemlich allen Belangen der bereits vier Jahre alten 5D Mark IV überlegen. Eine Ausnahme gibt es: die Akkulaufzeit. Lediglich 320 Bilder bekommen wir mit einer Akkuladung, bei der 5D sind es rund 900. Der Akku ist zwar leistungsfähiger, aber die Bildschirmaktivität, die stete Sensorbereitschaft und die leistungsstarke CPU der Kamera fordern ihren Tribut.
Die gute Nachricht ist allerdings, dass die alten Canon-Akkus weiter genutzt werden können. Auch sehr gut gefällt uns die Möglichkeit, per USB-C zu laden. Dafür reicht aber ein Telefonadapter nicht aus, ein Laptopnetzteil sollte es schon sein - und die Kamera muss zum Laden ausgeschaltet werden. Die Datenübertragung über diese Schnittstelle ist erfreulich schnell, es wird USB 3.1 Gen 2 unterstützt. Das bedeutet, dass man sich theoretisch ein neues Kartenlesegerät für seine CFexpress-Datenträger sparen kann.
Was uns fehlt, ist einzig ein GPS-Empfänger in der Kamera. Per App kann zwar neben Fernauslösung und Bildübertragung auch die Position in die Metadaten der Fotos geschrieben werden, aber das ist eine eher umständliche Lösung.
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Canons EOS R5 im Fotomodus | Canon EOS R5: Verfügbarkeit und Fazit |
Richtig. Und du setzt dich hier imo unnötig dieser Kritik auseinander. Klar, kannst du...
Ja, das geht immer. Ging aber auch schon bei den Außendisplays. Ist sehr hilfreich, wenn...
Ach tatsächlich, Golem hat ja sogar selbst darüber berichtet und den Artikel auch im Test...
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