Wer 4K will, braucht viel Geduld, Speicher und die richtigen Karten
4K-Videos werden immerhin mit 500 MBit/s (4:2:2) aufgezeichnet, Full-HD-Videos mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde mit Intra- oder Interframe-Kompression (180 bzw. 60 MBit/s) und HD-Videos mit 120 Vollbildern pro Sekunde mit Intraframe-Kompression (160 Mbit/s).
Leider versucht die Kamera, auch auf SD-Karten Videos aufzuzeichnen, was definitiv nicht zu empfehlen ist. Selbst mit mehreren sehr schnellen SD-Karten gelang es nicht, zuverlässig 4K-Aufnahmen anzufertigen. Schon das Antippen des Autofokus-Knopfes brachte die Kamera während der Aufnahme dazu, selbige abzubrechen. Vermutlich ist die Datenrate zu hoch, doch reduzieren lässt sie sich nicht, was für uns, wie auch die Verwendung des ineffizienten Motion-JPEG-Codecs, absolut unverständlich ist. Zudem wird natürlich viel Speicher benötigt. So bleibt nur, eine teure UDMA7-Karte im Compactflash-Format mit möglichst hoher Kapazität zu verwenden, und siehe da: Es gibt keinerlei Unterbrechungen mehr.
Einen Rolling-Shutter-Effekt gibt es dennoch. Das bedeutet, dass Kameraschwenks nur sehr langsam erfolgen dürfen, wenn das Bildmaterial in Form von Standbildern benötigt wird. Sonst kommt es zu Verzerrungen im Bild. Bei 1080p-Bildmaterial tritt der Effekt deutlich schwächer auf. Über HDMI wird nur Full-HD-Video unkomprimiert für einen externen Festplattenrekorder ausgegeben.
Automatisches Scharfstellen kann die IV
Die Dual-Pixel-Autofokusfunktion wird nicht nur bei Fotos, sondern auch beim Filmen verwendet und funktioniert dabei besonders gut, auch wenn Puristen sicherlich weiterhin manuell scharfstellen werden. Die Autofokusfunktion beim Filmen kann auch Objekte verfolgen, was erstaunlich präzise auch dann funktioniert, wenn sich das Objekt vom Nutzer wegbewegt. Das sonst üblichen Ruckeln und die Suche nach dem Fokuspunkt haben wir nicht feststellen können. Wie schnell sich der Fokus ändert, kann in der Kamera eingestellt werden.
Die 5D Mark IV kann HDR in Full-HD mit 1080/30p aufnehmen, was nur bei der IBP-Einstellung möglich ist, weil die Kamera intern zwei Videos im Interleaved-Modus aufnimmt und dann kombiniert. Einer der Clips nimmt Spitzenlichter auf, der andere Schatten. So entstehen Bilder mit erheblich höherem Dynamikumfang. Leider gibt es in keinem einzigen Aufnahmemodus die Möglichkeit, Videos mit Log-Gamma-Profil aufzunehmen.
Und eine wichtige Einschränkung beim Filmen darf nicht vergessen werden. Die 5D Mark IV arbeitet bei 4K-Filmen mit einem Ausschnitt des Sensors mit 4.096 x 2.160 Pixeln. Dadurch ergibt sich ein Crop-Faktor von 1,75x, was wiederum bedeutet, dass mit der Canon EOS 5D Mark IV Weitwinkelvideoaufnahmen fast unmöglich sind. Das Mischen von Fotos und Videos im gleichen Film dürfte dann auch ganz schön schwer werden, weil sich der Betrachtungswinkel zwischen beiden Modi stark verändert.
Videofilmer dürften aus oben genannten Gründen (sperriges 4K-Format, Crop, Rolling-Shutter, Speicherprobleme, HDMI-Out nur mit 1080p) in der Mark IV nicht unbedingt ihre Traumkamera sehen, auch wenn sie HDR-Video unterstützt, einen hervorragenden Autofokus besitzt und leicht handhabbar ist.
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Unflexible 4K-Videoaufnahme produziert enorme Datenmengen | Fotoaufnahmen: Wenig Rauschen, dafür mehr Details |
Vogel auf Ast: Das Gefieder hat kaum Struktur. Keine Schärfe. Shutter ist zu gering...
Ich habe die ersten Jahre auch voll manuell fotografiert. Lag aber daran das ich mir...
Wie? - Also nicht wie ich, der seinen Generator, Studioblitze usw. mit auf das Feld...
Man kann in eine Kamera auch keine guten Mikrofon-Preamps einbauen.* Und die Ton-Signale...
Wie happymeal schon schrieb: Bei APS-C kann (und ist bei Canon Kameras) der Klappspiegel...