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CAMM statt SO-DIMM: Dell ersetzt verlöteten RAM durch Herstellerbindung

Anscheinend will Dell einen proprietären Standard für gesteckte RAM -Module einführen. Das Precision 7670 ersetzt SO-DIMM durch CAMM.
/ Oliver Nickel
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CAMM könnte das bisherige SO-DIMM bei Dell ersetzen. (Bild: Twitter.com/Emerald_x86)
CAMM könnte das bisherige SO-DIMM bei Dell ersetzen. Bild: Twitter.com/Emerald_x86

Dell ist eines der Unternehmen, das in Notebooks oft komplett verlöteten RAM verbaut. Ein Upgrade eines Dell XPS 13 ist etwa nicht ohne Weiteres möglich. Das könnte sich in Zukunft ändern - zumindest laut geleakten Bildern zum kommenden Workstation-Notebook Precision 7670. Der Hersteller zeigt dort gesteckte RAM-Module, allerdings nicht als SO-DIMM - ein branchenweit akzeptierter Standard für mobile Geräte. Stattdessen entwickelt Dell wohl einen eigenen proprietären Standard: Compression Attached Memory Module (CAMM).

Entsprechende Bilder postet der Twitter-Account iGPU Extremist(öffnet im neuen Fenster) . Dort ist ein einzelnes Modul zu sehen, das insgesamt 16 ICs aufweist. Ein CAMM-Steckmodul könnte also theoretisch zwei SO-DIMM-Riegel im Dual Channel ersetzen. Laut Dell sollen bis zu 128 GByte DDR5-RAM (4800 MHz) per CAMM installierbar sein. Ein solches Modul hat den Vorteil, dass die in der Bauhöhe relativ großen SO-DIMM-Klammern durch eine platzsparende Variante abgelöst werden. Dell kann entsprechend weiterhin dünne und kompakte Notebooks bauen, was für den Hersteller ein Verkaufsmerkmal ist.

Mehr RAM gibt es nur bei Dell

Allerdings ersetzt Dell den verbreiteten Standard, für den es diverse RAM-Module von vielen Herstellern gibt, durch proprietäre Hardware, was Kunden an den Hersteller bindet. Entsprechend könnte das Unternehmen Preise für eventuelle Upgrades vorgeben, sollte CAMM keine weitere Verbreitung erfahren. Es ist allerdings möglich, dass der Standard für andere Hersteller geöffnet wird. Möglicherweise könnte CAMM dann auch in anderen Notebooks Verwendung finden.

Dass Dell proprietäre Komponenten anbietet, ist an sich nicht neu. Oft werden etwa in vorgefertigten Komplett-PCs Standards wie ATX nicht unbedingt eingehalten, so dass defekte oder beschädigte Komponenten im Ernstfall möglicherweise nur beim Hersteller nachgekauft werden können.


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