C++ Framework: Qt 5.9 verbessert Langzeitpflege
Für das aktuelle Qt 5.9 hat das Entwicklerteam seine eigenen Werkzeuge überarbeitet. Das soll die Langzeitpflege des Frameworks vereinfachen. Qt 5.9 verbessert zudem die 3D-Funktionen und verkleinert den Binärcode.

Nach nur etwas mehr als einem Jahr veröffentlicht das Team von Qt mit Version 5.9 erneut einen Zweig seines Frameworks, der drei Jahre lang mit Updates versorgt werden soll. Der für Qt Hauptverantwortliche Entwickler Lars Knoll schreibt dazu in der Ankündigung, dass die vorhergehende Version mit Langzeitpflege (LTS) Qt 5.6 bereits Alterserscheinungen zeige und viele Nutzer um eine aktuellere LTS-Version gebeten haben.
Um die geplanten drei Jahre Support leisten zu können und dabei die Bedürfnisse der Nutzer besser zu befriedigen als mit Qt 5.6, habe das Qt-Team viel Arbeit in seine Werkzeuge gesteckt. Dies umfasse vor allem das Continuous-Integration-System und das Testframework zum Erstellen eigener Veröffentlichungen.
Das Team ist deshalb überzeugt davon, mit Qt 5.9 wesentlich häufiger Updates und Patches veröffentlichen zu können, als dies mit der 5.6-Serie möglich gewesen sei. Im Vergleich zu dem alten LTS-Zweig enthalte Qt 5.9 zudem über 2000 Bug-Fixes und natürlich eine Vielzahl neuer Funktionen.
Besserer Kern und schnellere 3D-GUIs
So unterstützt Qt Core eine Abstraktion für 16-Bit-Fließkommazahlen, was die Verwendung anderer APIs und deren Nutzung von GPUs erleichtern soll. Gemeint ist hiermit wohl vor allem maschinelles Lernen, das bei den Qt-Großkunden aus der Automobilindustrie immer wichtiger wird. Entwickler, die Qt verwenden, können nun außerdem die Betriebssystemversion über einen API-Aufruf testen und HSTS verwenden.
Das GUI-Modul von Qt kann nun Compute-Shader verarbeiten und verfügt über einen Shader-Cache, der das Zwischenspeichern kompilierter OpenGL-Shader erlaubt. Das hauptsächlich zum Erstellen grafischer Oberflächen gedachte Qt Quick nutzt diesen Shader in der aktuellen Version bereits, was vor allem die Anwendungsstarts beschleunigen soll.
Qt 5.9 enthält darüber hinaus eine neue Art Cache-Infrastruktur für die eigene deklarative Sprache QML. Diese Technik erzeugt beim Programmstart einen Binärcache der genutzten QML-Dateien. Dieser Cache kann auch schon beim Bauen der Anwendung mit erzeugt werden. Daraus sollen sich ähnliche Geschwindigkeitsvorteile und schnellere Startzeiten ergeben wie jene, die mit dem kommerziell erhältlichen Qt Quick Compiler umgesetzt werden können.
Zusätzlich zu weiteren Neuerungen in den verschiedenen Modulen von Qt und der Unterstützung weiterer Betriebssysteme unterstützt Qt 5.9 das Kompilieren mit der Option Os der Gnu Compiler Collection. Hierbei wird die Größe des erzeugten Binärcodes optimiert, was Verkleinerungen von 5 bis zu 20 Prozent für die Qt-Bibliotheken und Anwendungen bringen soll.
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Bugs werden gefixt, es könnte also auch in Qt5.9 nachgeliefert werden. Falls das (warum...