C-Enduro: Britische Marine testet autonomes Wasserfahrzeug
Daten über das Wetter, das Meer und vielleicht auch über U-Boote: Die britische Marine testet ein autonomes Schiff für Langzeiteinsätze auf See.

Die britische Marine hat ein autonomes Wasserfahrzeug (Autonomous Surface Vehicle, ASV) in Dienst gestellt. Es ist für Langzeiteinsätze auf dem Wasser gedacht und soll im Programm Mine Countermeasures and Hydrographic Capability (MHC) der Royal Navy eingesetzt werden.
Das vom britischen Unternehmen L3 ASV entwickelte Wasserfahrzeug vom Typ C-Enduro ist 4,75 Meter lang und 2,2 Meter breit und wiegt 910 Kilogramm. Angetrieben wird es von zwei Elektromotoren, die eine Höchstgeschwindigkeit von 6,5 Knoten, umgerechnet etwa 12 Kilometer pro Stunde, ermöglichen.
Der Strom für die Maschinen und anderen Systeme an Bord kommt von Solarmodulen, einem Windrad sowie einem Dieselgenerator. Die Solaranlage liefert eine Leistung von 1,1 Kilowatt, der Dieselgenerator 4 Kilowatt. Das dreiflügelige Windrad hat eine Spitzenleistung von 500 Watt.
Gedacht ist das ASV als schwimmende Sensorplattform, die bis zu 30 Tage autonom auf dem Wasser unterwegs sein und dabei Daten sammeln kann. Die Sensoren können über und unter Wasser angebracht werden. Dazu gehören etwa Kameras, verschiedene Wettersensoren, Sonar, Echolot, Ultraschall-Doppler-Profil-Strömungsmesser und eine CTD-Rosette (von: Conductivity, Temperature, Depth, Leitfähigkeit, Temperatur, Tiefe). Es gibt aber auch Ausrüstung für die elektronische Kriegsführung und die U-Boot-Jagd. Das ASV kommuniziert über Satellit oder Funk.
Im Rahmen des MHC-Programms hat die Royal Navy im vergangenen Jahr ein autonomes Boot getestet, das moderne High-Tech-Minen unschädlich machen soll. Es kann kleinere Boote hinter sich herziehen, die die Signatur bestimmter Schiffstypen aussenden und so die Minen täuschen. Manche modernen Minen können so eingestellt werden, dass sie nur auf bestimmte Schiffsklassen oder sogar auf ein bestimmtes Schiff reagieren.
Für das C-Enduro gibt es neben den militärischen auch zivile Einsatzmöglichkeiten: So hat die britische Meeresforschungsinstitution National Oceanography Centre ein solches ASV auf eine elftägige Mission nördlich von Schottland geschickt.
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