Das Auto als Smart Device
In Nanjing befindet sich die Zentrale, und hier entsteht derzeit die Fabrik. Wenn die 2021 vollständig hochgefahren ist, laufen bis zu 300.000 Fahrzeuge pro Jahr vom Band. Doch Breitfeld hat sein Büro neunzig Fahrminuten von Pebble Beach entfernt im Silicon Valley. In Santa Clara werden Software und Cloud-Lösung entwickelt. Hier entsteht die Intelligent Car Experience (ICE). Andere Hersteller nennen das User Interface und User Experience (UI/UX).
"Bislang wurden Autos um den Fahrer herum entwickelt, die anderen Insassen war nur Nutzlast", sagt der leitende Fahrzeugingenieur David Twohig. Er muss es wissen, denn er hat 26 Jahre für Renault-Nissan gearbeitet, bevor er zu Byton ins Silicon Valley wechselte. Byton will keine Autos, sondern Smart Devices bauen. Der Claim "Time to be" macht deutlich, wie zukünftig Zeit im Auto genutzt werden soll.
Nicht nur die beiden Passagiere vorne haben Zugriff auf digitale Inhalte, auch die Passagiere hinten blicken auf Monitore. "Es geht uns um Unterhaltung, Kommunikation, das Erledigen von Arbeit und die Visualisierung von Gesundheitsdaten", sagt Twohig. Bytons Fahrzeuge setzen auf die kommenden 5G-Netzwerke. Die Datenrate im Fahrzeug wird auf 10 Gigabyte pro Sekunde ausgelegt.
Zentrales Element ist eine Cloud-Anbindung: Byton plant, mit seinen Autos einen weltweiten Carsharing-Dienst anzubieten. Wer ein Auto in San Francisco am Flughafen abstellt, soll beim Einsteigen in München das identische Umfeld vorfinden. Gesichtserkennung, Sitzeinstellungen, Spiegel, Musik, Filme, Kontakte und Navi-Ziel werden über die Cloud abgeglichen.
Damit das sicher funktioniert, hat Byton Abe Chen im Team. Er ist Leiter der Sparte Digital Technology. Das hört sich seriöser an als die Bezeichnung Hacker, die seine Tätigkeit besser beschreibt - mit seinem Team setzte er sich 2017 gegen zehn andere Teams beim Car-Hacking Village-Wettbewerb der Def Con durch. Aber nur, wenn die Insassen der Cloud-Lösung vertrauen, werden sie ihr sensible Daten wie die eigene Herzfrequenz anvertrauen.
Es geht in den Autos nicht nur um digitale Kommunikation. Beide Vordersitze lassen sich um zwölf Grad nach innen drehen, so dass sich vorne und hinten sitzende Passagiere besser miteinander unterhalten können. Damit die Füße dabei nicht gegen eine Mittelkonsole stoßen, mussten die Ingenieure den üblichen Platz für Heizung und Klimaanlage aufgeben. Die steckt nun unter der Fronthaube.
Und nicht nur die Beinfreiheit in dem 4,85 m langen SUV ist faszinierend.
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