Modellbezeichnungen von Autos sind mitunter kryptisch – nicht selten folgen sie Mustern, die nicht sofort ersichtlich sind. BYD hat bei der Top-Version seiner Limousine Seal ein "3.8s" hinten auf den Kofferraum geklebt, dessen Hintergrund einfach ist: Das Auto schafft es in 3,8 Sekunden von null auf 100 km/h.
Mit einer Motorleistung von 390 kW (530 PS) hat die Version Excellence AWD des BYD Seal mächtig Power, die sich nicht nur beim Sprint aus dem Stand als hilfreich erweist: In meinem Test des Seal habe ich bei jeder Geschwindigkeit genügend Leistungsspielraum, der Wagen fährt sich zudem äußerst ruhig und entspannt. Es zeigt sich aber auch: Einige Details des Seal sollte BYD in der nächsten Version dringend verbessern – etwa den Lenkassistenten.
Optisch ist der Seal ansprechend und erinnert von vorne ein wenig an Porsche, an einigen Ecken auch an ein Tesla Model S. Das Außendesign ist interessant, aber nicht zu gewagt; gut gefallen mir die LEDs an der Frontschürze. Das Heck ist unauffällig, glücklicherweise verzichtet BYD in Europa darauf, seinen Markennamen auszuschreiben (Build Your Dreams).
Stufenheck mit begrenztem Platz im Kofferraum
Der Seal gehört zu einer mittlerweile eher raren Spezies Auto: der mit Stufenheck. Setzen die meisten Autohersteller im Mittelklassebereich heutzutage vor allem auf SUVs, Schrägheck-Pkw oder Crossovers, so kommt der Seal von der Form her wie Opas alter Mercedes daher. Ich habe grundsätzlich nichts gegen Stufenhecks und finde das Design des Seal ansprechend.
Allerdings ist der Kofferraum konstruktionsbedingt mit einem Volumen von 400 Litern für ein Auto von 4.800 mm Länge, 1.875 mm Breite und 1.460 mm Höhe doch eher klein. Zwar können die Rücksitze umgeklappt werden, anders als bei einem Schrägheckauto gewinnt man dabei aber keinen Platz in der Höhe – praktisch ist das nur, wenn längere Gegenstände transportiert werden sollen. Immerhin hat BYD dem Seal noch einen mit 53 Litern recht großen Frunk verpasst, in den einiges hineinpasst.
Bild 1/20: Die Türgriffe werden elektronisch in den Türen versenkt und ausgefahren. (Bild: Martin Wolf/Golem)
Bild 2/20: Die Mittelkonsole sieht ein wenig aus wie ein Alien-Raumschiff. (Bild: Martin Wolf/Golem)
Bild 3/20: Das Lenkrad hat alle notwendigen Bedienelemente als Buttons - unter anderem auch für den adaptiven Tempomaten und den Fahrassistenten. (Bild: Martin Wolf/Golem)
Bild 4/20: Bei Nutzung des Tempomaten oder Fahrassistenten lässt sich auch die Entfernung zu den vorausfahrenden Autos leicht einstellen. (Bild: Martin Wolf/Golem)
Bild 5/20: Die Verarbeitung im Innenraum ist hochwertig. BYD verwendet einen interessanten Mix aus Kunststoffmaterialien. (Bild: Martin Wolf/Golem)
Bild 6/20: Der rechte Becherhalter lässt sich nach unten drücken, damit auch größere Flaschen sicher darin stehen. (Bild: Martin Wolf/Golem)
Bild 7/20: Das Platzangebot in der Mittelkonsole ist gut. (Bild: Martin Wolf/Golem)
Bild 8/20: Das Platzangebot im Seal ist gut. In der Mitte ist ein 15,6 Zoll großer Bildschirm eingebaut, der sich um 90 Grad drehen lässt. (Bild: Martin Wolf/Golem)
Bild 9/20: Der Kofferraum lässt sich zumindest in der Länge erweitern. (Bild: Martin Wolf/Golem)
Bild 10/20: Aufgrund der Bauweise des Seal ist er mit regulär 400 Litern Fassungsvermögen aber eher klein. (Bild: Martin Wolf/Golem)
Bild 11/20: Hinter dem Lenkrad ist ein kleineres Display eingebaut. (Bild: Martin Wolf/Golem)
Bild 12/20: Auf diesem kleinen Display werden alle relevanten Fahrinformationen angezeigt. (Bild: Martin Wolf/Golem)
Bild 13/20: Der Seal ist mit Android Auto und Carplay kompatibel. (Bild: Martin Wolf/Golem)
Bild 14/20: Rund um den Gangwahlhebel gibt es eine Reihe von Bedienbuttons - praktischerweise auch für die Klimaautomatik. (Bild: Martin Wolf/Golem)
Bild 15/20: Der Seal hat zwei Ladepads für Smartphones. (Bild: Martin Wolf/Golem)
Bild 16/20: Zusätzlich gibt es noch einen USB-C- und einen USB-A-Anschluss im Cockpit. (Bild: Martin Wolf/Golem)
Bild 17/20: Der BYD Seal ist eine Stufenhecklimousine. (Bild: Martin Wolf/Golem)
Bild 18/20: Das Design ist sportlich, aber unauffällig. (Bild: Martin Wolf/Golem)
Bild 19/20: Der BYD Seal hat in der von uns getesteten Version Excellence AWD 390 kW Motorleistung. (Bild: Martin Wolf/Golem)
Bild 20/20: Die Limousine ist 4,8 Meter lang. (Bild: Martin Wolf/Golem)
Seinen Vorteil spielt der Seal in einem anderen Bereich aus: dem Komfort auf der Rückbank. Bei einem Radstand von 2.920 mm bietet das Auto im Fond viel Platz, auch größere Passagiere sitzen gut. Die Sitze sind hochwertig und bequem, das Panoramadach (das wie bei vielen Konkurrenten kein Rollo hat) reicht bis nach hinten. Man fühlt sich als Passagier hinten im Seal wirklich wohl.