Bundeswehr legt 40 Jahre altes Funkgerät neu auf
Inzwischen ist MoTaKo im Projekt Digitalisierung landbasierter Operationen (D-LBO) aufgegangen. In dem Unterprojekt Tactical Edge Networking (TEN) haben sich das deutsche und das niederländische Heer zusammengeschlossen, um für zwölf Milliarden Euro ein interoperables, verschlüsseltes Kommunikationssystem zu entwickeln. Bis 2030 sollen auf diese Weise 25.000 Fahrzeuge und 155.000 Soldaten abhörsicher vernetzt werden.
Um die Jahre bis zur Fertigstellung des neuen Systems zu überbrücken und bis dahin nicht ohne Funkgeräte dazustehen, unternahm die Bundeswehr eine Zeitreise in die 1980er Jahre. Im September berichtete der Spiegel, das BAAINBw wolle das 40 Jahre alte Funkgerät SEM 80/90 der Firma Standard Elektrik Lorenz neu produzieren. Weil der Hersteller aus Stuttgart-Zuffenhausen inzwischen teilweise von Thales übernommen wurde, habe das BAAINBw einen entsprechenden Rahmenvertrag für 30.000 Geräte an den französischen Rüstungskonzern vergeben.
Damit kam das Amt um eine europaweite Ausschreibung herum, die vermutlich für eine weitere, jahrelange Verzögerung gesorgt hätte. Die Auslieferung der ersten Geräte ist für 2023 anvisiert. Der Rahmenvertrag kostet dem Bericht zufolge 600 Millionen Euro und hat eine Laufzeit bis 2032, eine Verlängerung ist möglich.
Pausen für die sichere Kommunikation
Für Operationen mit verbündeten Kräften ist die neue, alte Technik jedoch weiterhin nicht geeignet. So müssen die Kompaniechefs in dem von Deutschland geführten NATO-Gefechtsverband in Litauen wohl weiter Kommandos "von Turm zu Turm" rufen, wie es der Inspekteur des Heeres gegenüber der DPA erklärte. Denn "Niederländer und Norweger" wollten das Sicherheitsrisiko unverschlüsselter Kommunikation nicht mehr tragen.
Ähnliches soll sich in gemeinsamen Missionen in Mali zugetragen haben. Der oberste Soldat des Heeres habe gehört, dass "militärische Partner" mit deutschen Soldaten nicht über unverschlüsselte Verbindungen funken wollten. Stattdessen würden immer wieder Pausen für die sichere Kommunikation eingelegt. "Die halten an, man sitzt ab, bespricht sich, sitzt wieder auf und fährt weiter", so Mais.
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Bundeswehr: Das Heer will sich nicht abhören lassen |
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Analoge Verschlüsselung gibt es nicht wirklich. Also zumindest keine, die mit moderner...
Oder mit anderen Worten: Die billigste Technik, welche auch noch in 40 Jahren verfügbar ist.
Möglich Das kann man über Drohnen und Satelliten gut lösen das spielt keine Rolle - wenn...
Einfach die Bundeswehr nur noch mit sächsischen und bayrischen Soldaten aufstellen.
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