Zum Hauptinhalt Zur Navigation

Bundesverband Deutsche Startups: Telekom-Drosselung ist Gefahr für Startups

Während es in Palo Alto und Tel Aviv sogar kostenloses WLAN in Linienbussen gibt, kritisieren Startups in Berlin-Mitte zu geringe Bandbreiten und schleichenden Netzausbau. Kommt die DSL -Drosselung, werde Deutschland für Startups unattraktiv.
/ Achim Sawall
33 Kommentare News folgen (öffnet im neuen Fenster)
Bild: Ina Fassbender/Reuters

Der Bundesverband Deutsche Startups (BVDS) sieht in den Drosselungsplänen der Deutschen Telekom eine "große Gefahr für Startups und für den Startup-Standort Deutschland" . Wie der BVDS mit dem aktuellen Deutschen Startup Monitor ermittelt(öffnet im neuen Fenster) hat, ist das Internet sogar für 80 Prozent der Startups, die nicht aus der IT-Branche kommen, von großer Bedeutung für das Geschäftsmodell.

Jede Einschränkung der Datenübertragungsrate habe direkten Einfluss auf Entstehung und Wachstum junger Unternehmen und damit auch auf die Innovationsfähigkeit des Landes.

Entsprechend begrüßte der BVDS den Verordnungsentwurf des Bundeswirtschaftsministeriums zur Netzneutralität, wonach Internetzugangsanbieter eigene Inhalte oder Anwendungen und die von Drittanbietern nicht bevorzugt behandeln dürfen. Der IT-Branchenverband Bitkom hatte den Entwurf dagegen scharf als einen "regulatorischen Schnellschuss" kritisiert, der der komplexen Thematik nicht gerecht würde. Unternehmen, die in den Breitbandausbau investierten, werde "massiv geschadet" , sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel üben die sechs führenden Telekommunikationsverbände in einem Brief an das Kanzleramt ebenfalls Kritik an dem Verordnungsentwurf.

Schon heute schlechtere Bedingungen für Startups in Deutschland

"Es ist naiv zu glauben, dass das ohne Wirkung bleibt. Manche Startups werden nur ausgebremst, andere werden im internationalen Wettbewerb nicht bestehen können oder - zumindest in Deutschland - gar nicht erst gegründet" , kritisierte dagegen BVDS-Vorstandssprecher Florian Nöll.

Der Startup-Verband erklärte, dass Gründer in Deutschland schon heute schlechtere Telekommunikationsangebote vorfänden als in internationalen Startup-Hotspots wie dem Silicon Valley oder Tel Aviv. So beklagen viele Startups, insbesondere auch in Berlin-Mitte, zu geringe Bandbreiten und schleichenden Netzausbau.

"In Palo Alto und Tel Aviv halten Linienbusse kostenloses WLAN bereit, hierzulande freuen wir uns, wenn bei der Bahnfahrt zwischen Berlin und Hamburg das Telefongespräch nicht abbricht" , sagte Nöll.


Relevante Themen