Bundesregierung: Altmaiers Vision der Europa-Cloud heißt Gaia-X

Viele kleine Cloud-Anbieter aus ganz Europa sollen sich in einem offenen Netzwerk miteinander verbinden. Das Ziel: eine Europa-Cloud zu erschaffen, die ein Gegenstück zu Amazon, Alibaba, Google und Microsoft ist. Die Bundesregierung soll dabei eine Schlüsselrolle übernehmen.

Artikel veröffentlicht am ,
Die EU soll für eine Cloud-Umgebung kooperieren.
Die EU soll für eine Cloud-Umgebung kooperieren. (Bild: Pixabay.com/Montage: Golem.de/CC0 1.0)

"Die europäische Wirtschaft benötigt dringend verlässliche Datensouveränität", sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier noch im Juli 2019. Er ist anscheinend tatsächlich mit diversen europäischen Unternehmen im Gespräch, um eine gemeinsame europäische Cloud-Infrastruktur zu gründen. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung mit Bezug auf einen ihr vorliegenden Bericht. Gaia-X soll das Projekt heißen.

Gespräche mit Netzprovidern sollen in der kommenden Woche angeschlossen werden, schreibt die FAZ und zitiert Altmaier: "Wir stehen hier kurz vor dem Durchbruch. Ich bin zuversichtlich, dass wir in den nächsten Tagen hierzu konkrete Umsetzungsschritte bekanntgeben können." Dabei sei es derzeit noch nicht klar, welche Form das Projekt annehmen wird - ob es als Stiftung, Verein oder Unternehmen geführt werde. Die Organisation soll das Regelwerk und die Schnittstellen von Gaia-X definieren.

Wichtig ist für einen solchen Plan aber zumindest die Teilhabe von Regierungen. Das könnte durch Politiker in Vorständen oder strikte Regeln bezüglich der Nutzung von Gaia-X geschehen. Europäische Anbieter von Serverhardware und Infrastruktur sollen sich dabei über ein offenes und möglichst standardisiertes Netzwerk verbinden. Dabei will die deutsche Bundesregierung zentral agieren.

Gegengewicht zu Amazon, Google und Microsoft

Hierzulande wären größere Netzprovider wie die Deutsche Telekom oder Vodafone als Partner denkbar, die beispielsweise Backbone-Anbindungen für eine so große Cloudumgebung stellen könnten. Rechenknoten wie der DE-CIX in Frankfurt am Main sind gute Standorte für Hardware. Ziel des Projektes ist es aber wohl auch, besonders kleinere Anbieter miteinander zu verbinden. Die Herausforderung könnte werden, europaweit Unternehmen an den Verhandlungstisch zu bekommen. Schließlich stehen diese trotzdem im Wettbewerb zueinander.

Der Grund für Altmaiers Entscheidung: Europa müsse ein stärkeres Gegengewicht zu führenden Cloud-Anbietern stellen. Derzeit sind größtenteils US-Unternehmen wie Google, IBM, Microsoft, AWS und Oracle auf diesem Markt vertreten. Auch der chinesische Konzern Alibaba ist ein potenzieller Mitspieler, der derzeit noch größtenteils in Asien agiert.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


gaym0r 26. Aug 2019

Ach darum sind die erfolgreich!

whitbread 25. Aug 2019

Naja - MikroTik ist für Switche leider nicht 1.Wahl und von der Größenordnung her völlig...

whitbread 25. Aug 2019

lol - die US-Clouds rechnen sich doch nur aufgrund der Zahlungen der Dienste...

whitbread 25. Aug 2019

Wie naiv ist das denn?!? Inzwischen sollte doch wohl jeder wissen, dass sämtliche Daten...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Landkreis Lüneburg
Anwohner mit Ponys protestieren gegen Telekom-Sendemast

Ein 40 Meter hoher Funkmast lässt Bewohner im Großraum Lüneburg um ihr Leben fürchten. Besonders den Ponyhof sieht man durch 5G bedroht.

Landkreis Lüneburg: Anwohner mit Ponys protestieren gegen Telekom-Sendemast
Artikel
  1. Microsoft Azure: Tippfehler führt zu zehnstündigem Cloud-Ausfall
    Microsoft Azure
    Tippfehler führt zu zehnstündigem Cloud-Ausfall

    Statt eines Schnappschusses hat ein Azure-Team von Microsoft sämtliche produktive Datenbanken eines Dienstes gelöscht.

  2. Energiewende: Solarstrom aus dem All
    Energiewende
    Solarstrom aus dem All

    Das Konzept ist ein halbes Jahrhundert alt: sauberen Strom im All zu erzeugen und zur Erde zu übertragen. Das erste Experiment dazu ist jetzt offenbar geglückt.
    Ein Bericht von Werner Pluta

  3. KI-Texte erkennen: Wer hat's geschrieben, Mensch oder Maschine?
    KI-Texte erkennen
    Wer hat's geschrieben, Mensch oder Maschine?

    Modelle wie ChatGPT sind so gut, dass sich KI- und Menschen-Texte kaum unterscheiden lassen. Forscher arbeiten nun an Verfahren, die sich nicht täuschen lassen.
    Ein Deep Dive von Andreas Meier

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • PS5 inkl. GoW Ragnarök oder CoD MW2 549€ • MSI RTX 4070 Ti 999€ • Gigabyte 43" 4K UHD 144 Hz 717€ • Amazon FireTV Smart-TVs bis -32% • MindStar: AMD Ryzen 7 5800X3D 285€, PowerColor RX 7900 XTX Hellhound 989€ • SanDisk Ultra NVMe 1TB 39,99€ • Samsung 980 1TB 45€ [Werbung]
    •  /