Bundesrat: Swisscom soll Glasfaser für die Konkurrenz öffnen
Der Bundesrat will die Swisscom zwingen, auch ihr Glasfasernetz für die Konkurrenz zu öffnen. Auf dem Land gehe der Glasfaserausbau nicht schnell genug voran.

Der Bundesrat der Schweiz will das Fernmeldegesetz ändern, um bei einer schlechten Versorgung auch die Glasfaser der Konkurrenz zu öffnen. Das gab der Bundesrat am 7. September 2017 bekannt. Davon ist besonders die Swisscom betroffen.
"Der Zugang zum Teilnehmeranschluss soll künftig vom Bundesrat technologieneutral ausgestaltet werden können, sofern es zu einem Marktversagen kommt. Marktbeherrschende Anbieterinnen müssten diesfalls den Zugang nicht nur zu den traditionellen Kupferanschlussleitungen gewähren, sondern auch zu leitungsgebundenen Anschlüssen, die auf neuen Technologien basieren (zum Beispiel Glasfaser)."
Die Swisscom kritisierte den Entscheid als " unnötig und schädlich". Der Netzbetreiber sehe keinen Bedarf für eine Revision des Fernmeldegesetzes. "Im Festnetz können Kunden aus bis zu drei unabhängigen Netzinfrastrukturen wählen, darunter die Netze von Swisscom, Kabelnetzbetreibern und Elektrizitätswerken."
Sunrise: kein Wettbewerb auf dem Land
Erst kürzlich habe beispielsweise der Kabelnetzbetreiber UPC beschlossen, in den Gemeinden Riehen und Lausanne seine Angebote über die Netze von Swisscom zu den Kunden zu bringen. Swisscom investiere jährlich rund 1,7 Milliarden Franken (1,56 Milliarden Euro) und trage somit den Großteil aller Investitionen in die Schweizer Telekominfrastruktur. Ein Ausbau der Regulierung hätte zur Folge, dass sich die Investitionen vor allem auf dicht besiedelte, städtisch geprägte Gebiete konzentrieren würden.
Auch in ländlichen Gebieten müssten Kunden zwischen mehreren Breitband-Angeboten und attraktiven Preisen wählen können, sagte der Chef von Sunrise. Die Revision wird nicht nur von Suisse Digital, UPC, Sunrise und Salt gefordert, sondern auch von Green, Init7 und VTX. Auch Swiss Fibre Net, das Gemeinschaftsunternehmen von lokalen und regionalen Energieversorgern, in welchem Städte und Gemeinden mit offenem Glasfasernetz vertreten sind, sowie Openaxs, der Verband Schweizer Elektrizitätsversorgungsunternehmen zur Förderung von offenen Breitbandnetzen, unterstützen die Gesetzesänderung.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Also vermieten sie die Leitung doch? Also so teuer ist die Swisscom jetzt auch nicht...
In der Schweiz? Das war ein Volksentscheid, dafür dem Staat die Schuld zu geben ist...