Bundesnetzagentur: Vectoring für Millionen Haushalte sollte jetzt anlaufen
Die Bundesnetzagentur hat bei der EU-Kommission offenbar das exklusive Vectoring für die Deutsche Telekom durchgesetzt. Dabei wurden laut Behördenchef Homann wohl Zugeständnisse gemacht und der erste Entwurf zurückgezogen.

Die Bundesnetzagentur hat mit der Europäischen Kommission eine "Verständigung über den Vectoring-Einsatz in Nahbereichen" erarbeitet. Das gab die Regulierungsbehörde am 16. Juni 2016 bekannt. "Ich gehe davon aus, dass wir die Bedenken der Kommission ausgeräumt haben. Damit können wir jetzt die Regelungen für den Vectoring-Einsatz in den Nahbereichen zeitnah festlegen und dann allen ausbauwilligen Unternehmen grünes Licht für ihre Investitionen in den Breitbandausbau geben", erklärte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.
Die Deutsche Telekom will im Nahbereich um 8.000 Hauptverteiler Vectoring einsetzen und dazu von der Verpflichtung befreit werden, Wettbewerbern VDSL-Anschlüsse in den Hauptverteilern zu ermöglichen, weil dies technisch nicht möglich sei. Die Bundesnetzagentur stimmte dem zu, die EU-Kommission prüft die Entscheidung noch genauer.
Die Telekom vertritt die Auffassung, dass mit dem exklusiven Vectoring sechs Millionen Haushalte bis Ende 2018 zusätzlich einen schnellen Anschluss bekommen würden, viele davon erstmals. Die Nettoeffekte liegen laut EU-Kommission höchstens "bei 1,4 Millionen Haushalten, die erstmals mit Geschwindigkeiten über 50 MBit/s versorgt werden könnten".
Zusagen für Vectoring-Ausbau erwartet
Laut der Verständigung zwischen EU-Kommission und Bundesnetzagentur werden Wettbewerber in mehr Gebieten selber die Vectoring-Technik einsetzen können. Darüber hinaus werden für die Konkurrenten die Zugangsbedingungen für den virtuellen Zugang zur letzten Meile an den Kabelverzweigern verbessert. Außerdem werde eng bei der weiteren Ausgestaltung der konkreten Zugangsbedingungen für das anzubietende Layer-2-Zugangsprodukt zusammenarbeiten.
"Wir gehen davon aus, dass die Telekom nunmehr ihre angekündigte Zusage für eine flächendeckende Erschließung aller Haushalte in den Nahbereichen mit schnellen Breitbandanschlüssen abgeben wird", sagte Homann. Gleiches gelte für die von den Konkurrenten angekündigten Ausbau- und Investitionsangebote.
"Die Bundesnetzagentur hat nach der von vielen Seiten und insbesondere auch von der EU-Kommission geäußerten Kritik am bisherigen Vectoring-II-Beschluss offensichtlich die Notbremse gezogen und ihren Entscheidungsentwurf zurückgenommen", sagte Breko-Chef Stephan Albers. "Ob der für Anfang kommender Woche angekündigte, neue Entwurf substanzielle Verbesserungen für die Wettbewerber bringt, werden wir eingehend prüfen." Der geänderte Entwurf werde erst Anfang kommender Woche an die EU-Kommission übersandt und dann veröffentlicht.
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Genau das tut Telekom beim Hybridangebot. Der Upstream wie auch der Downstream wird...
Das ist falsch. Der soll mit Vectoring für 85% der Bevölkerung 40 Mbps. Die...