Viele führen Messkampagne nicht bis zu Ende
Zum einen teilte die Netzagentur mit, dass im Zeitraum Mitte Dezember bis Ende Februar knapp 15.000 Messkampagnen beendet wurden und die Verbraucher dann ein Protokoll bekamen. Zum anderen seien etwa drei Mal so viele Kampagnen angefangen, aber nicht abgeschlossen worden.
Und wie reagierten Netzbetreiber auf die ersten Zahlen zum neuen Minderungsrecht? Ein Sprecher der Deutschen Telekom sagte, man erhalte zurzeit relativ wenige Messprotokolle von den Kunden. In den vergangen zwei Monaten seien es durchschnittlich zehn pro Tag gewesen. "Wir suchen dann immer nach einer kulanten Lösung", sagte er. "Wenn nach Klärung der Ursache für das Messergebnis ein Anspruch besteht, gewähren wir selbstverständlich eine Minderung auf den monatlichen Betrag." Der Betrag variiere je nach Kunde und Vertrag.
Vodafone teilte knapp mit, dass bisher "wenige" Kunden vom Minderungsrecht Gebrauch gemacht hätten. "Zahlen veröffentlichen wir dazu nicht", sagte ein Sprecher.
Verbraucherschützer werteten die Zahlen zum Minderungsrecht als Beleg für eine große Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit beim heimischen Internet. Rund 15.000 komplett durchgeführte Messkampagnen binnen zweieinhalb Monaten seien "nicht unbeachtlich", schließlich sei der Aufwand hoch, sagte Felix Flosbach von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Die Zahl der Verbraucherinnen und Verbraucher, die sich in den Beratungsstellen zu dem Thema informierten, steige stetig.
Firmen bieten meist nur geringen Preisnachlass
Der Verbraucherschützer monierte, dass die Höhe des Anspruches nicht klar sei - Festnetz-Nutzer müssten nach Sichtung des Protokolls selbst entscheiden, wie viel sie weniger zahlen wollten. Die Telekommunikationsanbieter böten dann häufig nur einen geringen Preisabschlag und erklärten nicht, wie sie auf den Betrag kämen.
"Mehr Transparenz der Provider wäre hilfreich", sagte Flosbach. Tatsächlich könnte sich die Situation für die Verbraucher bald verbessern. Denn Bundesnetzagentur-Präsident Müller sagte, seine Behörde stehe "im Interesse der Kundinnen und Kunden im Dialog mit der Branche, um vereinfachte Entschädigungsmodelle zu erreichen".
Der digitalpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Maik Außendorf, rechnet bei Breitbandmessung.de mit steigenden Nutzungszahlen, da dieses Instrument an Bekanntheit gewinne. Wie die allermeisten der rund 15.000 ausgestellten Messprotokolle belegten, zahlten die Nutzerinnen und Nutzer "für eine Bandbreite, die sie schlussendlich nicht erhalten", sagte der Politiker. "Das ist nicht akzeptabel und zeigt, dass dieses Instrument zum Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher längst überfällig gewesen ist."
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Bundesnetzagentur: Fast alle Messprotokolle belegen zu geringe Datenrate |
- 1
- 2
https://breitbandmessung.de/ergebnisse
Du musst nur Lesen! Vor jeder Nachweis-Messung bestätigst du - unter anderem - folgende...
Ja, die Netzanbieter bieten ja noch so unnütze Bonusfeatures wie das letzte...
Prinzessin, bitte nicht gleich böse Sachen schlussfolgern. Ich rief dort wegen eine...