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Bundesnetzagentur: Breitbandmessung jetzt direkt an DE-CIX angebunden

Vor rund vier Jahren wurde die Breitbandmessung der Bundesnetzagentur kritisiert. Nun wurde reagiert.
/ Achim Sawall
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Kabel am DE-CIX (Bild: DE-CIX)
Kabel am DE-CIX Bild: DE-CIX

Die Breitbandmessung der Bundesnetzagentur ist mit ihren Messservern direkt an den Internetknoten DE-CIX in Frankfurt angebunden worden. Das gab die Behörde am 15. Juli 2021 bekannt(öffnet im neuen Fenster) . Die Breitbandmessung wurde in den vergangenen Tagen direkt mit der Apollon-Plattform des DE-CIX in Frankfurt und via GlobePEER Remote mit den DE-CIX Standorten in Hamburg, Düsseldorf und München verbunden.

Der DE-CIX stelle kostenlos zwei Access Ports über jeweils 100G und Interconnection Services zur Verfügung, so dass eine leichter zugängliche Messung der Bandbreite in Deutschland geboten werden könne.

Vorausgegangen sei die Ausgliederung der Breitbandmessung aus dem Netz der Core Backbone in ein eigenständiges autonomes System. Das neu geschaffene System Breitbandmessung verfüge über eine redundante 100-GBit/s-Anbindung zum DE-CIX und zum Core-Backbone.

Zu Content-Providern wie Netflix und Amazon fehlten Angaben

Die Peering GmbH, der Betreiber des zweitgrößten Internetknotens in Deutschland, ECIX (Megaport Gruppe), hatte die Bundesnetzagentur schon im Oktober 2017 kritisiert : Sämtliche für die Messungen verwendeten Server befänden sich im Netz des Internetproviders Core-Backbone, weshalb bei der Breitbandmessung nur eine willkürliche stichprobenartige Messung zu einem der fast 60.000 AS-Netze des Internets stattfinde. Gerade zu den Content-Providern wie Netflix und Amazon fehlten Angaben.

Christian von der Ropp, ehemals Director Interconnection, ECIX Peering, sagte Golem.de am 15. Juli 2021: "Das Messverfahren stellte bislang einen eklatanten Verstoß der BEREC-Richtlinie dar und hat insoweit auch die Durchsetzung von Verbraucherrechten gefährdet, denn vor Gericht hätten die so gewonnenen Messergebnisse wohl kaum Beweiskraft entfaltet."

"Wir als Deutsche Telekom begrüßen die Entscheidung der Bundesnetzagentur und die damit verbundenen besseren Messmöglichkeiten" , sagte Unternehmenssprecher Andreas Middel Golem.de auf Anfrage.


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