Bundesnetzagentur: 5G-Lizenzen für Stadtnetzbetreiber sind nicht mehr sicher
Jetzt sollen angeblich Störungen der Grund sein, dass lokale Glasfaserbetreiber keine lokalen 5G-Lizenzen bekommen. Für die Industrie will man aber bei der Bundesnetzagentur eine Ausnahme machen.

Die deutschen Stadtnetzbetreiber können nicht mehr davon ausgehen, dass sie lokale 5G-Lizenzen im Bereich 3,7 bis 3,8 GHz erhalten. Das berichtet die Wirtschaftswoche aus Regierungskreisen. Die Bundesnetzagentur will prüfen, ob die reservierten Frequenzen für lokale 5G-Netze sich gegenseitig stören.
Ein Ergebnis sollte eigentlich vor der am 25. Januar auslaufenden Bewerbungsfrist für die 5G-Versteigerung vorliegen. Doch die Verträglichkeitsprüfung ist noch nicht abgeschlossen. "Die Bundesnetzagentur wertet derzeit die zahlreichen Stellungnahmen aus, das Verfahren ist nicht abgeschlossen. Spekulationen über die Ausgestaltung des geplanten Antragsverfahrens kommentieren wir nicht", sagte ein Behördensprecher Golem.de auf Anfrage.
Bei einem negativen Ergebnis würden die 5G-Netze von Industriebetrieben den Vorzug bekommen. Der schnelle Aufbau von 5G-Netzen für die Fabrik 4.0 habe Vorrang, hieß es aus Regierungskreisen zur Wirtschaftswoche. Die Städte und die Mitglieder des Bundesverbands Glasfaseranschluss (Buglas) fürchten, dass ihnen der Zugang zum 5G-Markt versperrt werde. Dabei wäre nur mit regionalen 5G-Netzen eine "Flächendeckung möglich", heißt in einem Protestbrief an mehrere Bundesminister.
Siemens, Volkswagen, Daimler und BASF wollen sich um regionale Frequenzen bemühen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine eigene Umfrage. Auch Bosch erwägt den Aufbau eigener 5G-Netze. "Da können wir nicht warten, bis die Netzbetreiber mit der Versorgung fertig sind. Wir sind mitten in der Industrie 4.0", erklärte ein Siemens-Sprecher Reuters.
Die Industriebetriebe können die Campusnetze selbst betreiben oder bei Netzbetreibern beauftragen. Die Deutsche Telekom will Kunden aus der Fertigungsindustrie als Mobilfunkkunden halten, indem sie Dual Slice anbietet. Stefanie Kuhlmann, Business Development für 5G-Campus-Lösungen der Telekom, sagte im November 2018, der Betreiber werde im ersten Schritt das öffentliche Netz um den Industriestandort verstärken. "On top kommt ein privater Layer als privates Netz."
Die Kombination aus einem öffentlichen und privaten Netz, das Kuhlmann als Dual Slice bezeichnet, sei sinnvoll. "Etwa für fahrerlose Transportsysteme, wenn das Campusareal verlassen wird, können wir ein Handover-Szenario bieten. Der Kunde kann selbst administrieren, welche Geräte im privaten und welche im öffentlichen Netz funken", sagte Kuhlmann.
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