Auch andere Armeen elektrifizieren
Das US-Militär hat Anfang des Jahres eine Klimastrategie vorgestellt. Danach soll die US-Armee bis zum Jahr 2050 kohlendioxidneutral sein. Dazu gehört, unter anderem Standorte mit eigenen Microgrids auszustatten, die mit Ökostrom betrieben werden. Die US-Marine hat schon vor einigen Jahren ein Microgrid mit einem Brennstoffzellensystem getestet.
Dazu gehört aber auch, die Fahrzeugflotte zu elektrifizieren. Im vergangenen Jahr wurde eine Richtlinie herausgegeben, nach der alle Neufahrzeuge des Armeekommandos elektrisch oder zumindest teil-elektrisch angetrieben sein müssen.
Bis 2035 sollen alle sogenannten nicht-taktischen Fahrzeuge (Nontactical Vehicle, NTV) elektrifiziert sein. Das sind kommerzielle Fahrzeuge, die die Armee für den Transport von Gütern oder die Beförderung von Menschen kauft oder least. Bis 2050 soll die komplette Flotte elektrifiziert sein. Dafür sollen auch 470 Ladestationen gebaut werden.
Das Bundesheer testet Brennstoffzellenautos
Das österreichische Bundesheer hat Anfang des Jahres fünf Brennstoffzellenautos vom Typ Hyundai Nexo FCEV angeschafft. Sie sollen in der Verwaltung eingesetzt werden, um zu testen, inwieweit sich Wasserstoffautos für den militärischen Dienstalltag eignen.
Elektrische Fahrzeuge müssen aber nicht immer vier Räder haben. Einige Armeen testen beispielsweise E-Bikes, mit denen Spezialkräfte ausgestattet werden. Darunter ist etwa Dänemark. Nicht treten müssen die Kameraden in Neuseeland: Das dortige Militär setzt ein elektrisches Motorrad mit Allradantrieb ein, das UBCO 2X2.
Die Bundeswehr ist elektrisch nur auf vier Rädern unterwegs. Ein Test von E-Bikes ist in Vorbereitung. Ziel ist abzuschätzen, "inwieweit eine spätere generelle Bereitstellung sinnvoll in das Geschäftsmodell der BwFuhrparkService GmbH sowie in das Liegenschaftsmanagement integrierbar ist."
Bleibt die Frage nach dem schweren Gerät: Die Haltung der Militärführung zu den synthetischen Kraftstoffen deutet darauf hin, dass man davon ausgeht, dass in dem Bereich Verbrennungsmotoren auf lange Sicht alternativlos sind.
Dabei gibt es durchaus schweres Gerät auch ohne Verbrennungsmotoren: So hat etwa die Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft (FFG) 2020 Genesis, einen Radpanzer mit Hybridantrieb, vorgestellt. Das Fahrzeug soll laut Hersteller eine elektrische Reichweite von etwa 150 Kilometern bei einer Geschwindigkeit von 40 km/h haben. Im dieselelektrischen Betrieb soll Genesis bei 60 km/h rund 600 Kilometer weit kommen.
Der Panzer fährt lautlos
Ein großer Vorteil des Panzers ist, dass er im elektrischen Betrieb weitgehend lautlos ist. Das gilt auch für andere mobile militärische Systeme: U-Boote nutzen schon seit Langem für die Schleichfahrt einen elektrischen Antrieb. Wie der Radpanzer lassen sie ihre Akkus vom Schiffsdiesel aufladen. Dazu müssen die U-Boote jedoch auftauchen.
Die Werft Howaldtswerke - Deutsche Werft (HDW) fing schon vor rund 30 Jahren an, nach einer Möglichkeit zu suchen, wie U-Boote länger unter Wasser bleiben können. Die Lösung: ein U-Boot mit Brennstoffzelle. Das erste damit ausgestattete Boot stach Anfang des Jahrtausends in See.
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Synthetische Treibstoffe für Sonderfahrzeuge |
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