Synthetische Treibstoffe für Sonderfahrzeuge

Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass hier weiterhin konventionelle Antriebe zum Einsatz kommen. "Batterieelektrische oder Brennstoffzellen-Fahrzeuge werden wegen ihrer zu geringen Leistungsdichte auch in absehbarer Zukunft das geforderte besondere Anforderungsprofil an die Sonderfahrzeugflotten nicht erreichen können", heißt es in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums aus dem vergangenen Jahr. Diese Anforderungen erfüllten nur Verbrennungsmotoren.

"Mit Blick auf die besonderen militärischen Belange von Streitkräften ist eine resiliente sowie möglichst autonome Versorgung militärischer Mobilitätssysteme bedeutsam. Einsatz- und Gefechtsfahrzeuge müssen jederzeit leistungssicher betrieben werden können", sagte die Sprecherin. "Im Rahmen dessen scheinen Verbrennungsmotoren mit synthetischen Kraftstoffen potentiell geeignet, diesen besonderen Ansprüchen gerecht zu werden."

Mittelfristig sollen Einsatzfahrzeuge der Bundeswehr mit solchen synthetischen Kraftstoffen, auch E-Fuels genannt, betrieben werden. Das gilt auch für die Schiffe und Flugzeuge sowie für die Einsatzfahrzeuge der Bundespolizei und des Technischen Hilfswerks (THW).

Nachhaltig durch synthetische Kraftstoffe

Innenminister und Verteidigungsminister der alten Bundesregierung hatten dazu im März vergangenen Jahres ein Positionspapier herausgegeben (PDF). Darin heißt es, "um einen angemessenen Beitrag zur Steigerung der Nachhaltigkeit bei Fahrzeugen zu leisten", sei es "unerlässlich, auf die Nutzung von 'synthetischen Kraftstoffen' zurückzugreifen."

Durch deren Einsatz "können wir sicherstellen, die hoheitlichen Aufgaben auch künftig zuverlässig erfüllen zu können und zugleich zur Klimaneutralität, Defossilisierung und Nachhaltigkeit beitragen", sagte die Sprecherin.

Zudem greift für die Bundeswehr hier - wie auch bei der dezentralen Stromversorgung durch lokal erzeugten Strom aus erneuerbaren Quellen - das Argument der Autarkie: "Wenn fossile Brennstoffe irgendwann nicht mehr verfügbar sein sollten, müssen diese Systeme trotzdem funktionsfähig sein", sagte die Sprecherin.

Synthetischer Treibstoff wird aus Meerwasser hergestellt

Ein solcher synthetischer Treibstoff lässt sich sogar aus Meerwasser herstellen, wie die US-Marine vor einigen Jahren demonstriert hat. Das sei zwar alles andere als effizient, sagte seinerzeit Manfred Aigner, Direktor des Instituts für Verbrennungstechnik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), im Gespräch mit Golem.de.

Aber für das Militär steht unter Umständen ein anderer Aspekt im Vordergrund: Statt darauf zu warten, dass etwa ein Tanker Treibstoff für Flugzeuge anliefert, wird dieser einfach an Bord eines Flugzeugträgers aus vorhandenen Rohstoffen produziert. Den Strom liefert der Atomreaktor, der ohnehin läuft. "Aber wenn es hilft, Flugzeuge dort in die Luft zu bekommen, wo sie sonst nicht zur Verfügung stünden, dann hat das einen strategischen Vorteil", bringt Aigner es auf den Punkt.

Die Bundeswehr ist nicht das einzige Militär, das Elektrofahrzeuge nutzt.

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 Bundes-Klimaschutzgesetz: Die Bundeswehr wird grünerAuch andere Armeen elektrifizieren 
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Eheran 18. Mai 2022

Aus einem Panzer kommen "keine" Magnetfelder, da alles von haufenweise Stahl umgeben ist...

_2xs 17. Mai 2022

Wieso muß die BW eigenes Geld erwirtschaften, um Geld zu investieren? Der Zusammenhang...

Waswei... 13. Mai 2022

Wer den Einsatzzweck einer Armee mit Zerstörung definiert, ist auch nicht gesünder.

Flexy 12. Mai 2022

Fun Fact: Bei niedrigen Geschwindigkeiten sind heute Verbrenner-Autos (vor allem obere...



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