Viele Features, die begeistern – zumindest auf den ersten Blick

Wo fange ich an, wo höre ich auf? Vorinstalliertes Spotify? Eine integrierte eSIM, damit das Auto mir WLAN gibt (nicht umgekehrt)? Massagesitze? Eine wirklich gut funktionierende Spracherkennung? Es gibt so viele Kleinigkeiten, die mich im ersten Moment wirklich begeistert haben.

Nicht alles ist neu, aber es wirkt so, als hätte man das Beste aus vielen Marken und Modellen genommen und zusammengeführt. Der BYD Tang ist – zumindest in der EU – das Aushängeschild der chinesischen Marke.

Genug geträumt, willkommen in der Realität

Aber jetzt kommt der Teil des Films, in dem sich der vermeintliche Held als Bösewicht entpuppt – und die Falle zuschnappt. Mittendrin: ich, Angst um meine Sicherheit und eine ordentliche Portion Frust.

Im Nachhinein muss ich sagen: Ich war ziemlich naiv. Eine Probefahrt – und ich war verliebt. Den Nio habe ich mir danach nicht mal mehr richtig angeschaut. Als ich dann von dem Listenpreis von 75.000 Euro auch noch über 25 Prozent Rabatt bekommen habe, habe ich zugeschlagen.

Mein Auto sollte im März geliefert werden. Doch schon einige Tage vor dem Lieferdatum ging das große Hin und Her los – zwischen dem Autohaus und mir. Die Fahrzeugscheine waren ... ja, was eigentlich? Nicht freigegeben? Verschwunden? Verlegt? Auf jeden Fall: nicht da.

Irgendwas zwischen dem Generalimporteur von BYD und dem Autohaus war schiefgelaufen – und man konnte mir nicht mal mehr sagen, was genau oder wann es gelöst sein würde.

Zuerst war ich geduldig. Dann genervt. Mit etwas Nachdruck bekam ich zumindest den baugleichen BYD Tang als Vorführwagen des Autohauses vor die Tür gestellt – und konnte "mein" Traumauto endlich im Alltag fahren.

Nach dem Honeymoon

Die Honeymoon-Phase dauerte aber nicht sehr lange an. Wie im echten Leben, wenn es plötzlich nervt, dass der Typ jeden Morgen die dreckigen Socken vorm Bett liegen lässt und die Teller auf statt in die Spülmaschine stellt.

Genau so fühlte sich das mit BYD an. Nur dass ich bis heute das Gefühl habe: Meine Sicherheit stand ein bisschen mit auf dem Spiel.