Buglas: Corona-Pandemie zeigt Notwendigkeit der Glasfaser
Mehr Datenupload und Zunahme der Sprachtelefonie bringe die Netze unter Druck. FTTB/H-Betreiber bleiben gelassen.

Die Netzbetreiber im Buglas (Bundesverband Glasfaseranschluss) spüren die Schließung der Shops wegen der Corona-Pandemie. Das sagte Buglas-Geschäftsführer Wolfgang Heer im Gespräch mit Golem.de. Gerade wenn es um Endgeräte gehe, gingen die Kunden offenbar lieber ins Geschäft. Gleichzeitig würden jedoch die anderen Vertriebskanäle deutlich stärker genutzt.
"Die Nutzung der Sprachtelefonie im Festnetz hat nicht nur bei unseren Mitgliedsunternehmen, sondern branchenweit stark zugenommen. Bei der Datennutzung steigen nicht nur die Downloads, sondern gerade auch der Upload zeigt durch Home Office starken Zuwachs", erklärte Heer, weil die Leute mehr Hochladen müssten. Hier zeigten die Glasfasernetze der Mitgliedsunternehmen ihre Leistungsfähigkeit.
Flächendeckend verfügbare Glasfasernetze bis mindestens in die Gebäude seien die zentrale und unverzichtbare Zukunftsinfrastruktur. "Spätestens die aktuelle Corona-Krise sollte jedem verdeutlicht haben, wie wichtig hochleistungsfähige Kommunikationsnetze sind, wenn ein Großteil der Bürger räumlich verteilt arbeiten muss, Videokonferenzen durchführt und Unterhaltungsangebote in Anspruch nimmt. Hier hat Deutschland einiges aufzuholen", betonte Heer.
Vor diesem Hintergrund könnten die neuen Förderprogramme, die Bundesverkehrsminister und KfW in der vergangene Woche vorgestellt haben, geeignet sein, dort zum Ausbau von Glasfasernetzen beizutragen, wo sich dies eigenwirtschaftlich nicht rechnet, sagte Heer. "Wie bei allen Förderprogrammen gilt aber auch hier der Grundsatz: Förderung darf eigenwirtschaftliches Engagement nicht verdrängen."
Die langen Laufzeiten und Zinsbindungsfristen der neuen Förderprogramme seien angesichts der üblicherweise hohen Return-of-Investment-Zeiten bei Glasfaser sehr sinnvoll und zu begrüßen. Wichtig sei allerdings, dass die vorgesehene Zinsvergünstigung nicht zu einer entsprechenden beihilfetechnischen Bewertung führe. "Dann könnten die mit Beihilfen verbundenen Auflagen wie Zweckbindungsfristen, Open Access-Verpflichtungen und so weiter, angesichts des gleichzeitig ohnehin verfügbaren sehr billigen Geldes dazu führen, dass es für die Adressaten des Förderprogramms attraktiver wäre, einen normalen Kredit aufzunehmen."
Die führenden Mitgliedsunternehmen im Buglas sind die großen regionalen Netzbetreiber M-Net, Wilhelm.tel, Willy.tel und Netcologne. Aber auch der zweitgrößte Kabelnetzbetreiber Deutschlands, Tele Columbus, ist Mitglied. Viele kommunale Netzbetreiber und Zweckverbände gehören ebenfalls zum Buglas.
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Bei 70Mbit DSL würden bei uns die meisten kein Glasfaser haben wollen. Wenn man...
Ja, leider nur auf Zeit, wegen um ein Jahr verbummeltem Ausbau. Mal sehen, wie die Tarife...
Wenn man koordiniert mit der Bekanntgabe des Ziels, bis 2018 vollständig auf VoIP...