Browsergames: Ambitioniert abgesoffen

Großer Aufwand und hohe Investitionen scheinen sich bei Browsergames derzeit nicht auszuzahlen: Mit Kartuga von Innogames und Remanum von Travian stehen gleich zwei überdurchschnittlich ambitionierte Projekte vor dem Aus.

Artikel veröffentlicht am ,
Kartuga
Kartuga (Bild: Innogames)

Eine Zeit lang galten kostenlose Browser- und Socialgames als die Zukunft der Spielebranche - jetzt scheint klar: Der Markt entwickelt sich in eine andere Richtung. Gleich zwei der größten deutschen Anbieter haben innerhalb weniger Tage das Aus für Prestigeprojekte bekanntgegeben. Das Hamburger Unternehmen Innogames stellt sein im Piratenmilieu angesiedeltes Kartuga ein, die Münchner Firma Travian Games ihr Remanum.

Beiden Spielen ist gemein, dass sie mit deutlich mehr Aufwand produziert wurden als gängige Browsergames, wie sie zu Hunderten aus Asien importiert und lokalisiert oder innerhalb weniger Monate von kleinen deutschen Teams programmiert werden. Innogames bezeichnete das PvP-lastige Kartuga als "Browsergame der nächsten Generation", Remanum wurde Ende 2012 sogar mit dem Deutschen Entwicklerpreis als beste Simulation ausgezeichnet.

Bei den Kunden kamen die beiden Spiele offenbar nicht ausreichend gut an, beide werden eingestellt. Innogames-Chef Hendrik Klindworth: "Dieser Schritt war nicht leicht für uns. In den vergangenen Monaten haben sowohl Ticking Bomb Games als auch das Innogames-Inhouse-Team hart an Kartuga gearbeitet." Leider hätten die Closed Beta und das Spielerfeedback jedoch gezeigt, dass es langfristig nicht erfolgreich in die Zielsetzung des Unternehmens passe.

Ähnlich begründet Travian das Game Over für Remanum: "Trotz der sehr engagierten Community, der schnellen Verbesserungszyklen und des Herzbluts der Entwickler, konnten wir das Spiel nicht auf den spielerischen und wirtschaftlichen Standard heben, den wir uns für unsere Spiele vorstellen", heißt es in einer Pressemitteilung.

Branche im Umbruch

Das eigentliche Entwicklerstudio von Kartuga, die ebenfalls in Hamburg ansässige Firma Ticking Bomb Games, wird geschlossen. Die rund 20 Mitarbeiter können auf eine Festanstellung bei Innogames hoffen. Der Publisher will sich künftig verstärkt auf Cross-Platform-kompatible Spiele konzentrieren, womit in erster Linie Games für Smartphones und Tablets gemeint sein dürften.

Remanum ist intern bei Travian Games entstanden, dort ist nun keine Rede von Entlassungen - allerdings hat die Firma bereits in den vergangenen Monaten die Belegschaft verkleinert. Das Browsergame soll nicht sofort eingestellt werden. Der letzte und finale Server läuft noch bis zum 31. Dezember 2013, Spieler auf anderen Servern können ab sofort wechseln und dabei ihr Gold mitnehmen.

Kartuga und Remanum sind nicht die einzigen Browsergames, die derzeit mit mangelndem Zuspruch kämpfen. Das Angebot an Spielen ist in den vergangenen Jahren deutlich stärker gewachsen als die Kundschaft, das Image von "Free-to-Play" ist nicht das beste, und immer mehr Spieler daddeln derartige Spiele lieber auf ihren mobilen Endgeräten. Auch große und etablierte Hersteller wie Gameforge und Bigpoint haben in den vergangenen Monaten immer wieder Niederlassungen geschlossen und Angestellte entlassen, um die Kosten halbwegs in den Griff zu bekommen.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Trockenobst 21. Jul 2013

Auch wenn es spät kommt: es gibt die Hybrid Variante, die jetzt ab 2014 kommen wird...

EqPO 20. Jul 2013

Nein warum denn? Ist doch mir egal wo das Spiel läuft und wie es umgesetzt ist. Wenn es...

SirSnyder 19. Jul 2013

Erst soll Remanum eine 2.0 Überarbeitung bekommen, dann gibt es angebliche Probleme bei...

SpeedyGTD 18. Jul 2013

absolut richtig... als Engine dient die, zwar schon etwas ältere, aber immer weiter...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Akkutechnik
4695-Akku schafft 40 Prozent mehr Reichweite als Tesla

Mit herkömmlichen Fertigungsmethoden und nur 15 mm mehr Höhe baut Akkuhersteller EVE Zellen für BMW, die Teslas 4680 weit überlegen sind.

Akkutechnik: 4695-Akku schafft 40 Prozent mehr Reichweite als Tesla
Artikel
  1. Fire TV: Amazon bringt eigene Smart-TVs nach Deutschland
    Fire TV
    Amazon bringt eigene Smart-TVs nach Deutschland

    Nach Indien und den USA können künftig auch Nutzer in Deutschland Amazons eigene Fire-TV-Fernseher bestellen. Es gibt drei Modellreihen.

  2. Philips Hue bei Amazon mit über 100 Euro Rabatt im Angebot
     
    Philips Hue bei Amazon mit über 100 Euro Rabatt im Angebot

    Die Umrüstung auf Smart Home ist aktuell besonders günstig. Bei Amazon sind Produkte von Philips Hue im Angebot und zu niedrigen Preisen erhältlich.
    Ausgewählte Angebote des E-Commerce-Teams

  3. I'm Back 35 im Test: Neues digitales Leben für analoge Kameras
    I'm Back 35 im Test
    Neues digitales Leben für analoge Kameras

    Mit I'm Back können wir unsere alte Canon-Kamera digital nutzen. Schöne Bilder macht das System nicht von alleine - der Bearbeitungsaufwand lohnt sich aber.
    Ein Test von Tobias Költzsch

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Heute besonders viele MindStar-Tagesdeals • Gigabyte RTX 4070 Ti 880,56€ • Crucial SSD 2TB (PS5) 162,90€ • Nintendo Switch inkl. Spiel & Goodie 288€ • NBB Black Weeks: Rabatte bis 60% • PS5 + Resident Evil 4 Remake 569€ • LG OLED TV -57% • Amazon Coupon-Party [Werbung]
    •  /