Core i7-5775C im Test: Intels Spätzünder auf Speed
Spät im Handel, aber richtig gut: Intels Broadwell-Prozessoren beeindrucken durch eine hohe Geschwindigkeit bei geringer Leistungsaufnahme. Vor allem der Zusatzspeicher und die Grafikeinheit haben uns überrascht.

Eines müssen wir Intel lassen: Das Unternehmen hat Wort gehalten. Im März 2014 versprach der Hersteller einen gesockelten Chip für Übertakter mit der größten Grafikeinheit. Nun hat Intel den umgelabelten Notebook-Prozessor in den Handel geschickt - allerdings über ein Jahr später und vor dem Start einer neuen Generation. Das ist schade, denn die Broadwell-C-Modelle sind in ihrer Gesamtheit technisch die spannendsten Intel-Chips seit Jahren.
- Core i7-5775C im Test: Intels Spätzünder auf Speed
- Der EDRAM macht den Unterschied
- Beim Übertakten wird's teils langsamer
- Verfügbarkeit und Fazit
Grund für das sehr späte Erscheinen der Chips waren Intels Probleme mit dem 14-nm-FinFET-Herstellungsprozess. Der hätte schon 2013 serienreif sein und die Broadwell-Generation im Sommer 2014 erscheinen sollen. Daraus wurde jedoch nichts, weswegen Intel den Haswell-Refresh samt den Devil's Canyon in den Handel brachte. Erst im Herbst 2014 folgten die verhältnismäßig einfach zu fertigenden Core M und im Juni 2015 die Broadwell-C.
Die Devil's Canyon verfügen immerhin über spezielle Desktop-Anpassungen wie eine verbesserte Wärmeableitung und hohe Taktraten. Bei den beiden Broadwell-C hat Intel, überspitzt ausgedrückt, einen ganz klar für Notebooks gedachten Chip auf einen Träger mit Kontakten gelötet, damit er in den Sockel 1150 passt. Das erklärt auch die geringe thermische Verlustleistung von 65 Watt und die integrierte Grafikeinheit (iGPU). Die nennt Intel Iris Pro Graphics 6200. Darin stecken gleich 48 Ausführungsblöcke (Execution Units), und auf dem Träger sitzt ein zusätzlicher Speicherbaustein. Der Embedded-DRAM fasst 128 MByte, taktet mit 1.600 MHz und wird von den CPU-Kernen und der Grafikeinheit als vierte Cache-Stufe genutzt.
Von Broadwell-C gibt es nur zwei Modelle: Der Core i7-5775C taktet seine vier Kerne mit bis zu 3,7 GHz und unterstützt Hyperthreading. Der Core i5-5765C ohne HT erreicht bis zu 3,6 GHz und die Grafikeinheit schafft bis zu 1,15 statt 1,1 GHz. Verglichen mit einem bis dato aktuellen 65-Watt-Chip ist das keine nennenswerte Steigerung, im Gegenteil: Der Core i5-4690S (Haswell-Refresh) läuft mit bis zu 3,9 GHz. Die Haswell-Architektur liefert pro Takt allerdings ein bisschen weniger Leistung und die integrierte GPU ist weitaus langsamer.
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Architektur / Fertigung | Anzahl CPU-Kerne | Takt (Basis / 4C / 1C) | Integrierte Grafikeinheit | Shader / Turbo-Takt | Speicher | TDP | |
Core i7-5775C | Broadwell / 14nmFF | 4C + SMT | 3,3 / 3,5 / 3,7 GHz | Iris Pro Graphics 6200 | 48 EUs / 1.150 MHz | DDR3-1600 | 65 Watt |
Core i5-5675C | Broadwell / 14nmFF | 4C | 3,1 / 3,4 / 3,6 GHz | Iris Pro Graphics 6200 | 48 EUs / 1.100 MHz | DDR3-1600 | 65 Watt |
Core i7-4790K | Haswell / 22nmFF | 4C + SMT | 4,0 / 4,2 / 4,4 GHz | Iris HD Graphics 4600 | 20 EUs / 1.250 MHz | DDR3-1600 | 88 Watt |
Core i5-4690S | Haswell / 22nmFF | 4C | 3,2 / 3,5 / 3,9 GHz | Iris HD Graphics 4600 | 20 EUs / 1.200 MHz | DDR3-1600 | 65 Watt |
A10-7800 | Kaveri / 28nmSHP | 2M + CMT | 3,5 / 3,7 / 3,9 GHz | Radeon R7 Graphics | 512 / 720 MHz | DDR3-2133 | 65 Watt |
Der EDRAM macht den Unterschied |
Also bist Du im Prinzip verärgert, weil Du eventuell mehr Geld ausgegeben hast als...
Würde ich nicht ganz so schreiben. Diese Prozessoren sind ja bevorzugt für Mobilbereich...
Die aktuelle Xeon Serie mit bis zu 18 Cores, 45mb Cache, HT und Turboboost bis 3,3GHz ist...
Doch eine Markt gibt es, das Feature wird extrem oft angefragt. Aber da Intel praktisch...