Der EDRAM macht den Unterschied
Für unseren Test haben wir von Intel eines der wenigen Muster des Core i7-5775C erhalten und uns zudem einen Core i5-5675C mit Boxed-Kühler im regulären Handel gekauft. Als Plattform verwenden wir das Asus-Mainboard Z97-Deluxe/USB3.1 mit dem namensgebenden Z97-Chip und einem Asmedia-Controller für zwei USB-3.1-Ports. Die Hauptplatine wurde im März 2015 veröffentlicht, weswegen wir zugegebenermaßen davon ausgingen, dass keine Kompatibilitätsprobleme zwischen diesem Mainboard und den neuen Broadwell-Prozessoren auftreten würden.
Vorsicht bei Mainboards ohne aktuelles UEFI
Ausgehend von der UEFI-Version 0301 haben wir unter Zuhilfenahme eines Core i7-4790K das Bios auf die Versionsnummer 2401 aktualisiert. Mit einer Fury X im PCIe-Slot absolvierte der danach eingebaute Core i7-5775C alle Tests ohne Auffälligkeiten. Als wir aber die Leistung der integrierten Grafikeinheit prüfen wollten, gab das System kein Bild aus. Nach Rücksprache mit Asus stellte sich heraus, dass der Update-Vorgang weder im UEFI selbst noch per Flashback-Funktion richtig abgeschlossen wird, obwohl wir der Anleitung gefolgt sind.
Erst nach der Installation des Treibers für das Management Engine Interface konnten wir unter Windows das UEFI vollends aktualisieren. Das ist durchaus kurios, denn die Management Engine ist vor allem für die vPro-Funktion zuständig, welche die Broadwell-C aber nicht unterstützen. Was der Interface-Treiber damit zu tun hat, dass wir das UEFI nicht auf den neuesten Stand bringen konnten, ließ sich bis zum Abschluss dieses Tests nicht klären.
Allerdings trat ein ähnliches Problem bereits im vergangenen Jahr mit dem Core i7-4790K auf - und anderen Redaktionen ist die Schwierigkeit auch aufgefallen. Wer also bei einem Board mit älterem UEFI kein iGPU-Bild bekommt, sollte zur Sicherheit eine Haswell-CPU samt Windows-Installation parat haben.
Hohe Leistung durch den EDRAM
Einmal installiert, gefällt uns die Geschwindigkeit der beiden Broadwell-C-Prozessoren: Obgleich der Core i7-5775C rein von der Frequenz dem Core i7-4790K unterlegen ist, liegt die Geschwindigkeit der beiden Chips nicht allzu weit auseinander. Das Broadwell-Modell weist eine etwa fünf Prozent höhere Leistung pro Takt auf und läuft durchgehend mit einem Turbo von 3,6 bis 3,7 GHz. Der Vergleich des Core i5-4690S und des Core i5-5675C zeigt, dass die Architektur von Broadwell kaum besser ist: Die beiden Chips liegen zumeist fast gleichauf.
Was aber einen großen Unterschied ausmachen kann, ist der Embedded-DRAM. Der 128 MByte große Speicher schaufelt Daten mit 102 GByte pro Sekunde in Richtung Prozessorkerne, das ist etwa das Vierfache dessen, was der DDR3-1600-Arbeitsspeicher im Dual-Channel-Betrieb schafft. Einige Anwendungen, etwa das Packen mit 7-Zip, profitieren enorm von diesem Puffer: Der Core i5-5675C benötigt verglichen mit dem Core i5-4690S nur rund drei Viertel der Zeit, um 5 GByte gemischte Dateien zu komprimieren.
Besonders stark schneiden beide Broadwell-C-Modelle bei der Effizienz ab, die Leistung pro Watt ist bedingt durch die moderne 14-nm-FinFET-Herstellung exzellent. Der Vergleich der beiden 65-Watt-Prozessoren Core i5-5675C und Core i5-4690S zeigt, dass Ersterer rund 7,7 statt 6,5 Punkte pro Watt erreicht - ein Plus von fast einem Fünftel. Der Prozessor an sich ist sogar effizienter, da sich unsere Messungen auf das Gesamtsystem beziehen.
Intel bietet die schnellste Grafikeinheit
Der erwähnte Embedded-DRAM hilft den Broadwell-Chips auch anderweitig, denn die integrierte Grafikeinheit greift ebenfalls auf den L4-Puffer zu. Für Texturen ist der Speicher freilich zu klein, ein paar Mip-Map-Stufen oder Render-Targets aber passen hinein. Damit ähnelt der Embedded-DRAM ein bisschen dem Embedded-SRAM der Xbox One, der aber fasst nur 32 MByte an Daten.
In welchen Spielen und Situationen der Embedded-DRAM die Leistung der Broadwell-Grafikeinheit erhöht, können wir nicht messen - wohl aber das Gesamtpaket namens Iris Pro Graphics 6200. Die iGPU nimmt fast die Hälfte der Chipfläche ein, hinzu kommt Platz für den Controller des EDRAM, der wiederum an den Ringbus gekoppelt ist. Dieser Aufwand macht die Iris Pro ziemlich flott, in unseren 1080p-Benchmarks sind meist 30 fps möglich.
Damit schlägt die Intel-Grafikeinheit AMDs schnellste integrierte Radeon R7 in einem 65-Watt-Kaveri-Chip. In einem Punkt ist AMD aber noch besser, nämlich bei der Energie-Effizienz. Das System mit den Broadwell-Prozessoren nimmt für eine kaum höhere Geschwindigkeit viel mehr Leistung auf. Hier besteht, wie schon seit Jahren, weiter Nachholbedarf für Intel.
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Core i7-5775C im Test: Intels Spätzünder auf Speed | Beim Übertakten wird's teils langsamer |
Also bist Du im Prinzip verärgert, weil Du eventuell mehr Geld ausgegeben hast als...
Würde ich nicht ganz so schreiben. Diese Prozessoren sind ja bevorzugt für Mobilbereich...
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