Brexit: Openstreetmap Foundation könnte in die EU umziehen
Auch wegen rechtlicher Probleme im Zusammenhang mit dem Brexit könnte die Openstreetmap Foundation künftig aus der EU heraus fungieren.

Die gemeinnützige Organisation Openstreetmap Foundation erwägt offenbar einen Umzug aus dem Vereinigten Königreich in die Europäische Union. Das berichtet die Zeitung The Guardian unter Berufung auf eine E-Mail der Organisation an die Mitglieder. Grund für die Pläne sind offenbar verschiedene Probleme im Zusammenhang mit dem Brexit.
Das Projekt zu Erstellung einer freien Weltkarte wurde bereits im Jahr 2004 gestartet. Die Gründung der Openstreetmap Foundation im Vereinigten Königreich folgte dann im Jahr 2006. Probleme mit diesem Aufbau hatte das Projekt bisher zumindest aber nicht.
Laut dem Bericht des Guardian gibt es nicht "den einen Grund" für einen Umzug. Vielmehr seien es viele kleine Einschnitte, "von denen die meisten durch den Brexit ausgelöst oder verstärkt wurden". Der wohl wichtigste Grund ist laut Guardian eine bisher noch fehlende Abstimmung in Bezug auf Urheberrechte für Datenbankwerke. Bisher galt der Urheberrechtsschutz der EU auch im Vereinigten Königreich. Nach dem Brexit ist dies nicht mehr der Fall.
Viele verschiedene Probleme
Die Community der Openstreetmap erstellt einerseits die Karte, die über die Webseite verfügbar ist, sowie andererseits auch die Sammlung aller einzelner Datenpunkte, aus der die Karte letztlich erstellt wird. Bei Letzterem handelt es sich um ein Datenbankwerk, für welches die Openstreetmap-Community selbst die ODbL erstellt hat.
Darüber hinaus gibt es dem Zeitungsbericht zufolge für die Organisation zunehmend Probleme für "Bankgeschäfte, Finanzierung und die Nutzung von Paypal" sowie Schwierigkeiten, den gemeinnützigen Status zu behalten. Ebenso darf die Foundation selbst nun keine .eu-Domain mehr benutzen. In der vom Guardian zitierten E-Mail wird darüber hinaus der größere Einfluss der EU hervorgehoben.
Ob der Umzug der Openstreetmap Foundation letztlich stattfindet, ist noch nicht abschließend geklärt. Dem Guardian sagte die Openstreetmap Foundation: "Wir suchen aktiv nach Möglichkeiten, die Interessen der OSM-Gemeinschaft zu schützen, und eine Option, die geprüft wird, ist die Umsiedlung in einen EU-Mitgliedsstaat."
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