Brennstoffzellenauto:Mirai-Besitzer in den USA klagen gegen Toyota
Der japanische Autokonzern Toyota soll den Kunden irreführende Angaben über die Verfügbarkeit von Wasserstoff und die Reichweite des Brennstoffzellenautos gemacht haben.
Brennstoffzellenauto Toyota Mirai: Tankstutzen friert fest.Bild:
Werner Pluta/Golem.de
Dass der Mirai eine Fehlentwicklung war, hat Toyota bereits eingestanden. Jetzt klagen frustrierte Besitzer und Leasing-Kunden im US-Bundesstaat Kalifornien gegen den japanischen Autokonzern, weil sie sich getäuscht sehen.
Die Kläger werfen Toyota vor(öffnet im neuen Fenster) , falsche Angaben über die Alltagstauglichkeit des Brennstoffzellenfahrzeugs gemacht zu haben. Dabei geht es vor allem um die Verfügbarkeit von Wasserstofftankstellen.
Mirai-Fahrer, die das Fahrzeug zwischen 2021 und 2024 gekauft oder geleast haben, behaupten, sie seien in die Irre geführt worden, weil Toyota zugesichert habe, das Betanken des Autos mit Wasserstoff sei so einfach wie bei einem Verbrenner.
Shell schloss Wasserstofftankstellen
Allerdings gibt es in Kalifornien nicht einmal mehr 50 Wasserstofftankstellen. Anfang des Jahres schloss der Energiekonzern Shell seine fünf Tankstellen(öffnet im neuen Fenster) , so dass jetzt nur noch 48 zur Verfügung stehen.
Daneben beklagen die Besitzer Probleme beim Tanken, etwa dass Wasserstoff oft tagelang nicht verfügbar sei. Zudem dauerten die Tankvorgänge zuweilen sehr lange, was wiederum dazu führen soll, dass der Tankstutzen am Auto festfriert und erst nach einer halben Stunde abgezogen werden kann.
Getäuscht sehen sich die Kläger auch wegen der Tankkarte, die Toyota ausgab. Diese enthielt ein Guthaben von 15.000 US-Dollar, was laut Hersteller mindestens fünf Jahre reichen sollte. Wegen der stark gestiegenen Preise für Wasserstoff war das Guthaben jedoch deutlich früher aufgebraucht. So kostete 2022 das Kilogramm Wasserstoff 13 US-Dollar. Inzwischen sind es rund 36 US-Dollar.
Bild 1/23: Das Brennstoffzellenauto Toyota Mirai (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
Bild 2/23: Toyota hat das Design des Autos stark überarbeitet. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
Bild 3/23: Der Mirai ist eine schicke Sportlimousine. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
Bild 4/23: Das Fahrzeug basiert auch auf einer Plattform der Premium-Marke Lexus. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
Bild 5/23: Es würde auch gut ins Lexus-Portfolio passen. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
Bild 6/23: Das Auto ist knapp 5 Meter lang. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
Bild 7/23: Toyota hat einen 134 Kilowatt starken Antrieb verbaut. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
Bild 8/23: Blick in das Innere. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
Bild 9/23: Hinten ist Platz für drei Insassen, aber es gibt nicht viel Beinfreiheit. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
Bild 10/23: Der Kofferraum ist recht klein. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
Bild 11/23: Es gibt für viele Funktionen Knöpfe und Regler, ... (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
Bild 12/23: ... auch am Lenkrad. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
Bild 13/23: Die Instrumententafel (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
Bild 14/23: In der Mitte ist ein großer Bildschirm für das Infotainment-System. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
Bild 15/23: Das lässt sich auch vom Beifahrersitz aus gut bedienen. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
Bild 16/23: Zu den Assistenzsystemen gehört eine Rückfahrkamera. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
Bild 17/23: Eine Kamera vorn erleichtert das Manövrieren auf engem Raum. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
Bild 18/23: Der Brennstoffzellenstack befindet sich unter der Fronthaube. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
Bild 19/23: Der Mirai verbrauchte in unserem Test etwa 1 kg Wasserstoff auf 100 km. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
Bild 20/23: Das Tanken klappte problemlos. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
Bild 21/23: Mit diesem Knopf kann Wasser abgelassen werden, das als Abfallprodukt entsteht. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
Bild 22/23: Nach dem Anhalten läuft ein kleines Rinnsal unter dem Auto hervor. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
Bild 23/23: In großen Städten wie Hamburg, wo es Tankstellen gibt, ist das Auto alltagstauglich. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
Ein dritter Punkt der Klage bezieht sich auf die Reichweitenangaben: Laut Toyota soll der Mirai XLE 402 Meilen (647 Kilometer) mit einer Tankfüllung schaffen, der Mirai Limited 357 Meilen (575 Kilometer). Die Besitzer sagen jedoch, dass sie regelmäßig bis zu 100 Meilen (160 Kilometer) weniger schafften.
Toyota hatte die erste Generation des Mirai 2014 vorgestellt . Die zweite folgte 2020 . Im vergangenen Jahr gestand Toyota ein, dass das Modell kein Erfolg gewesen sei. Als Grund für die geringen Absatzzahlen sah der Konzern die fehlende Wasserstoffinfrastruktur.