Gewöhnungsbedürftiges Bedienkonzept
Drinnen haben wir uns erst einmal überfordert gefühlt: Während Tesla im Model 3 auf kompletten Minimalismus setzt und auf fast alle Bedienelemente verzichtet, hat Mercedes seinen GLC F-Cell damit geradezu überfrachtet. Das erinnert schon fast an das Cockpit eines Flugzeugs. Einige Knöpfe weisen versteckte Funktionen auf, wie etwa die beiden quadratischen auf den waagerechten Speichen des Lenkrads. Sie lassen sich nicht nur drücken, sondern sind auch noch Touchpads. Einige Funktionen finden wir erst nach Hinweisen anderer Mercedes-Fahrer oder durch viel Herumspielen heraus.
Es dauert einfach etwas, sich mit den vielen Knöpfen zurechtzufinden. Die Funktionen erweisen sich dann als nützlich, doch erscheint es uns so, als wäre das Usability-Konzept sehr vom Ingenieursstandpunkt her gedacht. Wie beispielsweise die Sitzverstellung: Erst einmal suchen wir am Sitz. Das einzige Bedienelement, das wir dort finden, ist ein Vier-Wege-Knopf, der aber nicht den Sitz verstellt, sondern die Wölbung der Rückenlehne. Die Sitzverstellungen finden wir dann an der Tür. Mehrere Knöpfe sind zu einem stilisierten Sitz angeordnet und ermöglichen es, den Sitz auf den eigenen Körper anzupassen und diese Einstellung zu speichern.
Sonst ist die Verarbeitung hochwertig: Die Sitze sind aus Leder, ebenso der Überzug des Armaturenbretts. Für das Infotainment-System gibt es ein Display, das allerdings nicht per Touch bedient wird, sondern über ein Touchpad in der Mittelkonsole oder über die erwähnten Touchpads am Lenkrad.
Über das System werden unter anderem die Navigation, die Medienwiedergabe und einige Fahrzeugeinstellungen geregelt. So kann der Fahrer etwa zwischen den Fahrmodi "Komfort" oder "Sport" bei der Lenkung, dem Fahrwerk oder dem Antrieb wählen. Zudem kann der Fahrer vier Betriebsarten einstellen: Im Hybrid-Modus kommt der Strom aus der Brennstoffzelle, beim Beschleunigen unterstützt der Akku - wir haben das Auto nur in diesem Modus gefahren. Es ist aber auch möglich, jeweils nur einen der beiden zu aktivieren, bei Kurzstrecken etwa nur den Akku. Schließlich ist es noch möglich, den Akku mit der Brennstoffzelle zu laden.
Über das Infotainment-System lassen sich schließlich noch die Assistenzsysteme wie Spur- und Bremsassistenz oder der Tempowarner aktivieren, optisch als blinkendes Verkehrszeichen im Instrumentenbereich oder zusätzlich als Ton. Der Abstandregelungstempomat hingegen wird über einen Schalter am Lenkrad aktiviert, der Parkassistent, den wir angesichts der Abmessungen des Autos und der Parkplatzsituation in der Großstadt gern nutzten, über einen Schalter in der Mittelkonsole.
Wir schätzen das Head-up-Display
Die Rundinstrumente sind Bildschirme, der Fahrer kann zwischen verschiedenen Ansichten wechseln, etwa zwischen der Anzeige von aktuellem Verbrauch und Rückgewinnung von Bremsenergie zu einer digitalen Karte. Die ist allerdings nicht unbedingt nötig: In einem Head-up-Display in der Windschutzscheibe bekommt der Fahrer seine aktuelle Geschwindigkeit, Tempolimits und Navigationsinformationen angezeigt, also etwa, wie lange er der Straße folgen oder auf welcher Spur er sich beim Abbiegen einordnen soll.
Wie bei Elektroautos üblich, gewinnt auch der GLC F-Cell Bremsenergie zurück und speist sie als elektrischen Strom in den Akku. Es gibt drei Stufen, die über Wippen am Lenkrad eingestellt werden: In der Standardeinstellung wird etwas rekuperiert, die Verzögerung ist mäßig. In der stärkeren Einstellung verzögert das Auto deutlich, wenn der Fuß nicht mehr auf dem Gaspedal - oder besser: dem Strompedal - steht, bis auf Schrittgeschwindigkeit. Um zum Stillstand zu kommen, muss noch gebremst werden. Das ist anders als beim Nissan Leaf, den wir im vergangenen Jahr getestet haben: Wird hier das Assistenzsystem E-Pedal aktiviert, verzögert die elektrische Bremse, bis das Auto steht. In der dritten Einstellung schließlich wird nicht rekuperiert, sondern der Antrieb entkoppelt, so dass das Auto wie im Leerlauf weiterrollt.
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