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Bremen und Eisenhüttenstadt: Arcelor Mittal stoppt klimaneutrale Stahlproduktion

Der Stahlkonzern Arcelor Mittal hat seine Pläne für eine klimaneutrale Stahlproduktion an den Standorten Bremen und Eisenhüttenstadt aufgegeben.
/ Andreas Donath
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Arcelor Mittal in Eisenhüttenstatt (Bild: indeedous/Wikimedia Commons)
Arcelor Mittal in Eisenhüttenstatt Bild: indeedous/Wikimedia Commons

Arcelor Mittal stoppt sein Millionenprojekt zur Erzeugung grünen Stahls in Bremen und Eisenhüttenstadt und verzichtet damit auf staatliche Förderungen von 1,3 Milliarden Euro. Die Entscheidung ist ein Rückschlag für die geplante Transformation der deutschen Stahlindustrie. Das berichtete das Nachrichtenmagazin Der Spiegel.(öffnet im neuen Fenster) .

Geert Van Poelvoorde, Chef von Arcelor Mittal Europe, begründete den Schritt mit mangelnder Wirtschaftlichkeit. Selbst mit der finanziellen Unterstützung von Bund und Ländern sei eine Umstellung auf CO₂-reduzierte Stahlproduktion nicht rentabel genug.

Der Konzern war vertraglich verpflichtet, seine Entscheidung bis Juni 2025 mitzuteilen, da zu diesem Zeitpunkt die Bauarbeiten begonnen hätten. Geplant waren Direktreduktionsanlagen und Elektrolichtbogenöfen, die mit Wasserstoff und Strom betrieben werden sollten. Diese Technologien gelten als Schlüssel für eine klimafreundliche Stahlproduktion.

Konkurrenten setzen bereits auf neue Technologien

Andere deutsche Stahlhersteller verfolgen ihre Umstellungspläne weiter. Salzgitter Flachstahl, Thyssenkrupp Steel Europe und SHS (Stahl-Holding-Saar) erhielten Förderbescheide über insgesamt rund 5,6 Milliarden Euro. An diesen Standorten läuft die Umsetzung der Projekte bereits.

Arcelor Mittal will dennoch nicht vollständig auf neue Technologien verzichten. Das Unternehmen plant weiterhin den möglichen Bau von Elektrolichtbogenöfen in Bremen und Eisenhüttenstadt. Diese Vorbereitungen sollen eine spätere Umstellung ermöglichen, wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen günstiger werden.

Als Haupthindernis nannte der Konzern wiederholt die hohen Energiekosten und den Mangel an verfügbarem Wasserstoff. Wasserstoff ist derzeit noch nicht in ausreichenden Mengen vorhanden und zu teuer für den industriellen Einsatz. Zusätzlich belasten hohe Strompreise die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen.


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