Breko-Vorschlag: Nokia sieht Annex Q nicht als Alternative zu Vectoring
Der Breko hat in dieser Woche gefordert, Vplus ohne Vectoring zu betreiben, um die Möglichkeit zur Entbündelung zu erhalten. Doch das funktioniert leider gar nicht, sagen Vplus-Experten.

Technisch sei VDSL2 Annex Q, oder Vplus, die Alternative zu Vectoring. Das hatte der Breko (Bundesverband Breitbandkommunikation) in dieser Woche vertreten. Doch der Netzwerkausrüster Alcatel-Lucent, der nun zu Nokia gehört, widerspricht dieser Darstellung. "Wir vertreten die Position, dass Vplus ausschließlich zusammen mit der Vectoringtechnologie technisch und ökonomisch sinnvoll ist. Ähnlich wie bei dem Standard VDSL2 30A erreicht VDSL2 35B (Vplus) ohne Vectoring nur auf sehr kurzen Distanzen unter 100 Metern eine Bandbreite von 100 MBit/s und mehr. Ab dieser Entfernung erzielt VDSL2 17A mit Vectoring bereits eine höhere Bandbreite als VDSL 35B (Vplus) ohne Vectoring", sagte Martina Grüger-Bühs, Marketing & Corporate Affairs bei Nokia, Golem.de.
Daher ergebe es keinen Sinn, VDSL2 35 B (Vplus) ohne Vectoring zu betreiben, da nur damit eine verbesserte Leistung gegenüber VDSL2 17 A mit Vectoring erzielt wird, und das bis zu einer Distanz von etwa 400 Metern, betonte Grüger-Bühs.
VDSL2-Vectoring kann nach derzeitigem Stand technologiebedingt immer nur von einem Netzbetreiber eingesetzt werden. Daher hatte der Breko in einem Hintergrundgespräch erklärt: "VDSL2 Annex Q kann auch ohne Vectoring eingesetzt werden, wodurch die Möglichkeit zur Entbündelung erhalten bleibt. VDSL2 Annex Q wurde bereits im Juli 2015 standardisiert und am 6. November 2015 durch die ITU-T freigegeben und hätte daher im Rahmen der Abwägungsentscheidung der Beschlusskammer berücksichtigt werden müssen", erklärte der Breko.
Breko bleibt dabei
Der Breko betonte auf die Einwände hin: "Nach unseren Informationen ist der Einsatz von VDSL2 Annex Q technisch in jedem Fall auch ohne Vectoring möglich - auch wenn möglicherweise die Bandbreiten dann geringfügig tiefer liegen könnten."
Vplus verspricht 200 MBit/s bei Entfernungen bis zu 500 Metern und 300 MBit/s bei bis zu 250 Metern. Wenn die "letzte Meile" länger als 550 Meter ist, ließe sich die Strecke durch Verwendung von kleinen Vplus-KVZs oder von Micro-Netzknoten verkürzen, erklärte der Netzausrüster Alcatel-Lucent im Oktober 2015 im Gespräch mit Golem.de. Alcatel-Lucent sagte aber auch, dass Vplus nicht ohne Vectoring machbar ist: Vplus soll mit VDSL2 17a-Vectoring kompatibel sein. Alle Leitungen könnten vektorisiert werden.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Yeah genau, Vectoring auf der Kabeltrasse vom Patchfeld ins Büro..^^ Ich finde...
Bitte vermische nicht Reseller mit eigenen (regionalen) Anbietern. Bspw. M-Net...
Der Großteil der ländlichen Teilnehmer-Infrastruktur besteht nun mal aus dem Kupferkabel...