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Breko, VATM: Voller FTTH-Ausbau bis 2030 "nicht zu schaffen"

Der Ton der Telekom -Konkurrenten wird schärfer. Man fordert vom Bundesdigitalministerium beim Überbau und Kupferabschaltung eine Politik gegen die Telekom.
/ Achim Sawall
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Trommel der Telekom mit Speednetrohrverband (Bild: Deutsche Telekom)
Trommel der Telekom mit Speednetrohrverband Bild: Deutsche Telekom

Die Telco-Verbände Breko, Anga, Eco und VATM haben mit viel Kritik auf den Fortschrittsbericht zur Gigabitstrategie des Bundesdigitalministeriums reagiert , in dem Bundesminister Volker Wissing erklärte, dass der "Ausbau der digitalen Infrastruktur noch nie so schnell wie unter dieser Regierung gelang" . "Das politische Ziel eines flächendeckenden Glasfaserausbaus bis 2030 ist nicht mehr erreichbar" , sagte Sven Knapp, Leiter des Hauptstadtbüros beim Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko)(öffnet im neuen Fenster) . Die aktuelle Marktanalyse des Breko zeige deutlich, dass sich der Ausbau bereits verlangsamt habe.

Das Ministerium habe "immer noch keinen Zeitplan für die Erstellung eines wettbewerbskonformen Konzepts für die Kupfer-Glasfaser-Migration vorgelegt. Wir erwarten hierzu bis Ende des Jahres einen konkreten Vorschlag" , betonte Knapp.

Auch Philipp Müller, Geschäftsführer von ANGA, betonte(öffnet im neuen Fenster) , dass Deutschland schnell ein Konzept für die Abschaltung der alten Kupfernetze brauche. Es gehe um 24 Millionen Kunden, die bei ihrer Internetversorgung auch in Zukunft jederzeit zwischen verschiedenen Produkten und Leistungen frei entscheiden wollten. "Brüssel ist längst tätig und wird in den nächsten Monaten klare Vorgaben machen, die alten Kupfernetze bis spätestens zum Jahr 2030 europaweit abzuschalten" , sagte Müller.

Ufer: Bundesregierung hat bei Überbau-Problem versagt

VATM-Geschäftsführer Frederic Ufer unterstrich,(öffnet im neuen Fenster) dass man trotz des "zweckmäßigen Optimismus der Bundesregierung das Glasfaser-Ausbauziel 2030 nicht" werde halten können.

Ufer sagte: "Dort, wo die Telekom strategischen Übervertrieb und Überbau betrieben hat, ist der Ausbau vielfach zum Erliegen gekommen, da mit dem Ausscheiden der Wettbewerber auch die Telekom den Ausbau nicht weiter forciert hat." Die Bundesregierung habe die Chance vertan, auf diese höchstproblematische Entwicklung und auf viele weitere Rahmenbedingungen frühzeitig einzuwirken. "Beim Thema Überbau hat sie klar versagt" , betonte Ufer.

"Doch auch wenn deutliche Fortschritte gemacht wurden: Die anderen Länder waren auch nicht untätig, und Deutschland befindet sich hinsichtlich der Glasfasernutzung nach wie vor am unteren Ende der OECD-Länder" , erklärte Klaus Landefeld, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Eco (Verband der Internetwirtschaft)(öffnet im neuen Fenster) . Ein Erreichen des Ausbauziels von 100 Prozent bis 2030 bleibe weiter fraglich, auch ein Konzept oder Zeitplan für die anstehende Kupfer-Glas-Migration fehle völlig. Der Eco vertritt Rechenzentrums- und Cloudbetreiber, Internet Service Provider, Netzbetreiber und die Hyperscaler aus den USA und betreibt den Internetknoten DE-CIX.


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