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Breko: Kein Tag X für die DSL-Netzabschaltung geplant

Panikmache und Fehlinformationen durch die Bildzeitung: Wegen der geplanten Kupferabschaltung wird niemand ohne Internetzugang sein, heißt es laut Breko .
/ Achim Sawall
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Der neue Bundesdigitalminister Karsten Wildberger spricht erstmals im Bundestag. (Bild: Screenshot: Golem.de)
Der neue Bundesdigitalminister Karsten Wildberger spricht erstmals im Bundestag. Bild: Screenshot: Golem.de

Es wird keinen Tag X geben, an dem das gesamte DSL-Netz plötzlich abgeschaltet wird. Das hat Sven Knapp, Leiter des Hauptstadtbüros des Telco-Branchenverbands Breko, Golem.de auf Anfrage gesagt. "Diese Schreckensszenarien sind realitätsfern und verunsichern unnötig" , so Knapp. Kein Haushalt in Deutschland werde ohne Internetanschluss sein.

Laut Bild(öffnet im neuen Fenster) steht ab 2030 eine Zwangsabschaltung des Kupfernetzes in Deutschland an, auch wenn noch keine Glasfaser verlegt wurde. "Mehr als 24 Millionen betroffen: Deutschland plant das DSL-Aus!" titelte die Zeitung. Das wollen die EU-Kommission und die Bundesnetzagentur angeblich durchsetzen.

Danach erschien als Reaktion ein Bild-Bericht über eine angeblich generelle Absage des neuen Bundesdigitalministeriums an die Kupferabschaltung. Die Abschaltung des Kupfernetzes stehe "nicht zur Debatte" , zitierte das Boulevardblatt einen Ministeriumssprecher.

Tatsächlich sagte der Sprecher des Digitalministeriums zu Bild: "Die Abschaltung des Kupfernetzes steht daher aktuell nicht zur Debatte und kommt für uns überhaupt erst dann in Frage, sobald eine deutlich bessere Alternative vorliegt, zum Beispiel Glasfaser." Das Originalzitat liegt Golem.de vor.

Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung(öffnet im neuen Fenster) sieht eine geordnete Kupferabschaltung vor. Am 28. April 2025 veröffentlichte die Bundesnetzagentur ein Impulspapier zur Migration von Kupfer- auf Glasfasernetze, mit Handlungsempfehlungen für Netzbetreiber, Kommunen und Politik.

Bundesregierung arbeitet bereits an einem Konzept

Knapp betonte: "Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um mit einem klaren Gesamtkonzept und einer notwendigen Gesetzesanpassung die Weichen für ein wettbewerbs- und verbraucherfreundliches Upgrade von Kupfer- auf Glasfaser zu stellen." Das schaffe Planungs- und Rechtssicherheit für Verbraucher, aber auch für die Unternehmen, die in den Glasfaserausbau investieren. Man begrüße, dass die Bundesregierung bereits an einem solchen Konzept arbeite.

"Sobald die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen sind, sollte der schrittweise Übergang in Regionen beginnen, in denen der Glasfaserausbau schon weit fortgeschritten und eine Versorgung gewährleistet ist" , sagte Knapp.

Spanien und Finnland wollen laut dem Copper Switch-Off Tracker des FTTH Council Europe und Cullen International noch 2025 ihre Kupfernetze abschalten. Schweden plant das für das Jahr 2026. Luxemburg, Frankreich und Dänemark haben sich 2030 als Ziel gesetzt. Die Angaben wurden im Januar 2025 veröffentlicht(öffnet im neuen Fenster) .


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