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Breaktrough Starshot: Traum von der Reise nach Alpha Centauri vorbei

Das ambitionierte Projekt, Mini- Satelliten ins nächste Sonnensystem zu schicken, wurde aufgegeben – wohl nicht nur aus technischen Gründen.
/ Mario Petzold
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Künstlerische Darstellung einer Mikrosonde, die per Sonnensegel beschleunigt wird (Bild: Breakthrough Starshot)
Künstlerische Darstellung einer Mikrosonde, die per Sonnensegel beschleunigt wird Bild: Breakthrough Starshot

Wie Scientific American(öffnet im neuen Fenster) berichtet, wurde das mit ursprünglich 100 Millionen US-Dollar finanzierte Projekt Breakthrough Starshot(öffnet im neuen Fenster) ohne Angabe von Gründen eingestellt. Das bestätigte Philip Lubin, ein am Projekt beteiligter Physiker und Professor an der University of California, dem Magazin.

Gestartet wurde das Vorhaben, in nur 20 Jahren eine Strecke von 4,3 Lichtjahren bis zum nächsten Sonnensystem Alpha Centauri zurückzulegen, vor 9 Jahren. Damals unterstützte unter anderem Stephen Hawking das Projekt, das vom Milliardär Juri Milner sein Geld erhielt.

Hohe technische Hürden für die Beschleunigung

Um ein Fünftel der Lichtgeschwindigkeit erreichen zu können, sollte eine Reihe winziger Sonden mit nur einigen Millimetern Durchmesser und etwa 1 g schwer mithilfe von Sonnensegeln beschleunigt werden.

Ausreichend Energie hätte ein mehrere Gigawatt starker Laser geliefert, der das Sonnensegel auf die Reisegeschwindigkeit von 60.000 Kilometern in der Sekunde beschleunigt hätte.

Geplant war eine Bestrahlungsdauer von zehn Minuten, während der das Sonnensegel zudem nicht verdampfen darf. Am Ende der Beschleunigungsphase wären die kleinen Sonden bereits 20 Millionen Kilometer von der Erde entfernt gewesen. Ein riesiges System aus Lasern und eine perfekte Bündelung der Strahlen wären nötig gewesen.

Keine Bilder zu erwarten

Hinzu kommt, dass es wohl immer stärker in Zweifel gezogen wurde, dass man die aufgenommenen Daten hätte zur Erde senden können. Kameras und Sensoren auf einem winzigen Chip unterzubringen, ist unproblematisch. Die nötige Sendeleistung zu erhalten, eine entsprechende Antenne zu nutzen und noch dazu die Erde anzuvisieren, gilt aber als kaum realisierbar.

Statt Bildern, Videos und umfangreichen Messwerten war wohl nur noch mit winzigen Daten gerechnet worden. Dementsprechend sei auch das Interesse des Geldgebers Juri Milner an dem Projekt gesunken. Zudem war der Zeitplan in Gefahr geraten, weshalb Milner, Jahrgang 1961, die potenzielle Ankunft der Sonden kaum noch erleben hätte dürfen.

Laut Scientific American flossen in der gesamten Zeit nur fünf Millionen US-Dollar in verschiedene Teilprojekte von Breaktrough Starshot. Andere Entwicklungen, die ebenfalls zu der ambitionierten Reise beigetragen hätten, wurden stattdessen von der Nasa finanziert. Damit dürfte der Initiator selbst den größten Anteil daran haben, dass bis auf einen 15 mm großen Chip namens Nanocraft und interessante Schautafeln nicht viel mehr von Breakthrough Starshot übrig bleibt.


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