Brandgefahr: Fähren befördern E-Autos weiterhin
Nachdem eine Reederei den Transport von E-Autos untersagt hat, fragen sich Autobesitzer, ob sie mit ihren Fahrzeugen auf anderen Schiffen abgewiesen werden.

Die führenden Reedereien an Nord- und Ostsee in Deutschland lehnen laut einem Bericht der Automobilwoche ein Beförderungsverbot für Elektroautos ab. Dirk Hundertmark, Geschäftsführer der Reederei Color Line in Deutschland, sagte, dass E-Auto-Besitzer ihr Auto ohne Probleme auf den Schiffen mitnehmen könnten.
Das Laden von Elektroautos an Bord sei jedoch aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt. Die Autodecks seien mit speziellen Überwachungsgeräten ausgestattet, die gefährliche Gase aus einer Überhitzung in Lithiumbatterien frühzeitig erkennen könnten, und eine Feuerwache patrouilliere regelmäßig auf dem Autodeck.
Die Fragen über ein Elektroauto-Verbot auf Fähren bewegt Besitzer dieser Fahrzeuge, nachdem eine norwegische Reederei ein Elektroauto-Verbot eingeführt hatte. Die Reederei Havila begründete diesen Schritt mit einem erhöhten Brandrisiko bei Elektrofahrzeugen und den damit verbundenen komplexen Löschmaßnahmen. Das norwegische Unternehmen Höegh, das unter anderem für BMW und Volkswagen arbeitet, erklärte, dass es nur noch fabrikneue Elektroautos befördern werde. Gebrauchte Elektroautos dürften nicht an Bord gehen.
Die schwedische Reederei Stena Line, die unter anderem von Kiel und Rostock aus operiert, sieht keine Einschränkungen für den Transport von Elektroautos. Das Unternehmen teilte der Automobilwoche mit, dass es bisher keine negativen Erfahrungen mit Elektroautos gemacht habe und daher keine Einschränkungen plane. Die Reederei Scandlines, deren Fähren unter anderem in Rostock und Puttgarden anlegen, befördern ebenfalls weiterhin alle Fahrzeugtypen, einschließlich Elektroautos. Die Reederei schließt Unfälle wie den Brand des Autofrachters Felicity Ace aus, bei dem eine offizielle Untersuchung zur Brandursache noch nicht abgeschlossen ist.
Der Brand des Fahrzeugtransporters Felicity Ace etwa 170 km vor den Azoren soll Mitte Februar 2022 einen Schaden von 334 Millionen US-Dollar verursacht haben, wie Bloomberg berichtete.
Dem Bericht zufolge waren an Bord zahlreiche VW Golf und der Elektro-Crossover ID.4. Ob das Feuer durch den Brand von Lithium-Ionen-Akkus ausgelöst oder davon nur am Leben gehalten wurde, ist immer noch unklar. Später sank das Schiff. Das 200 Meter lange Schiff war auf dem Weg von Emden nach Davisville im US-Bundesstaat Rhode Island unterwegs.
Die führenden Reedereien in Deutschland scheinen weiterhin keine Bedenken zu haben, Elektroautos auf ihren Fähren zu befördern, und sehen keinen Anlass für ein Verbot. Stattdessen setzen sie auf erhöhte Sicherheitsmaßnahmen, um das Brandrisiko zu minimieren.
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Das habe ich jetzt aber anders gelesen. Dass ein Fahrzeug komplett ausbrennt ist eher...
Aber recht schnell ist zu viel davon drin. Im Schiff.
Bei Elektroautos ist man sich einig, dass man zum dauerhaften Löschen eine externe...
Die Ladestationen gibt es bei den LNG-angetriebenen Schiffen. Also nix Schweröl, oder so...
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