Botschaft an Werbekunden: Musk will aus Twitter keine "krawallige Hölle" machen

Tesla-Chef Elon Musk will als künftiger Besitzer von Twitter die Werbewirtschaft nicht durch eine zu weitgehende Auslegung der Meinungsfreiheit verschrecken. In einer Botschaft an die Twitter-Werbekunden schrieb Musk am 27. Oktober 2022(öffnet im neuen Fenster) , dass er den Kurznachrichtendienst bereits gekauft habe. Die Frist zum Vollzug der Übernahme zum Kaufpreis von 44 Milliarden US-Dollar läuft am 28. Oktober 2022 ab.
Twitter dürfe keine "krawallige Hölle werden, wo alles ohne Konsequenzen gesagt werden kann" . Die Plattform müsse nicht nur die geltenden Gesetze befolgen, sondern "warm und einladend" für alle sein. Nutzer sollten ihre gewünschten Erlebnisse je nach ihren Vorlieben wählen können, ebenso wie man sich für Kinofilme oder Computerspiele aller Freigabestufen entscheiden könne.
Generell habe er Twitter gekauft, weil es wichtig für die Zukunft der menschlichen Zivilisation sei, "einen digitalen Marktplatz zu haben, auf dem eine große Bandbreite an Meinungen auf gesunde Weise diskutiert werden kann, ohne dass zu Gewalt gegriffen wird" . Es bestehe derzeit die große Gefahr, dass sich die sozialen Medien in rechtsextreme und linksextreme Echokammern aufsplitterten, die mehr Hass und eine größere Spaltung der Gesellschaft hervorriefen.
Werbekunden drohen offenbar mit Anzeigenboykott
Hintergrund der Äußerung ist offenbar ein Bericht des Wall Street Journals(öffnet im neuen Fenster) (Paywall), wonach Werbekunden damit gedroht haben sollen, nicht mehr auf Twitter zu inserieren, falls Musk die Accountsperre des früheren US-Präsidenten Donald Trump wieder aufheben sollte. Musk bezeichnete die Sperre im vergangenen Mai als "dumm und falsch" .
Trump wurde gesperrt , nachdem seine Anhänger am 6. Januar 2021 das Kapitol in Washington gestürmt hatten. Inzwischen hat Trump mit Truth Social seine eigene Plattform gegründet und kündigte an, nicht auf Twitter zurückkehren zu wollen.



